Sanierung von Ober- und Orankesee nach vier Jahren beendet

Schilf und Substrat helfen das Oberseewasser (l.) in sauberes Wasser zu verwandeln. | Foto: Wrobel
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Alt-Hohenschönhausen. Die Natur hat es in der Stadt nicht immer leicht. Warum sie einer besonderen Pflege bedarf, zeigt sich am Beispiel der Sanierung von Obersee und Orankesee. Die Seen werden Teil der Internationalen Gartenausstellung 2017.

"Unser Job ist es zu erkennen, wann ein Zustand der Stadtnatur verändert werden muss", erklärt der Leiter des Naturschutzamtes Heinz Nabrowsky. So geschehen am Ober- und Orankesee mit seinen beiden Parks. Viele Anwohner nutzen die grüne Oase für Sport und Spaziergänge.

Doch nicht immer ist natürlich, was natürlich wirkt: Der Obersee ist künstlich angelegt, er ist ein Regenrückhaltebecken. In den vergangenen Jahren hat die Wasserqualität wegen mangelnder Zuflüsse gelitten. Schadstoffe konzentrierten sich. "Während Hitzeperioden kam es zur Entwicklung der Blaualgenblüte", erklärt Nabrowsky. Die Blaualgen produzieren Gifte, die zum Tod von Fischen und Wasservögeln führen. "Es kam vor, dass wir bis zu zwanzig tote Enten und Schwäne aus dem Wasser ziehen mussten."

Der Orankesee dagegen ist ein natürlicher See von guter Wasserqualität, der in der Eiszeit entstand. Er bietet Lebensraum für Kleinfische wie den gefährdeten und deshalb streng geschützten Bitterling. "Er braucht Muscheln, um sich fortzupflanzen. Und diese Muscheln wachsen nur am Ufer." Wegen des Eingriffs des Menschen drohte die Fischart im Orankesee jedoch zu verschwinden, denn eingezogene Spundwände am Ufer haben einen natürlichen Bewuchs verhindert.

"Die Überlegungen, die beiden Seen zu sanieren, gab es bereits vor 20 Jahren", weiß Heinz Nabrowsky, der die Planungen seit den 1980er-Jahren begleitet. 2011 wurde die Sanierung endlich in Angriff genommen. Im September dieses Jahres wird das Sanierungsprojekt für rund 3,3 Millionen Euro fertiggestellt.

Neben einer Teilentschlammung beider Seen und dem Rückbau der Spundwände am Orankesee gehörte der Bau einer Filteranlage an der Oberseestraße zu den größten Maßnahmen. "Die Anlage ist ein Pilotprojekt, die wir im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung 2017 dem breiten Publikum vorstellen wollen", sagt Wilfried Nünthel (CDU), Stadtrat für Stadtentwicklung und Umwelt. Damit gehören der Ober- und Orankesee zusammen mit dem Landschaftspark Herzberge zu den beiden Außenprojekten der IGA in Lichtenberg.

Auch deshalb sind die Arbeiten noch nicht beendet. Denn der Bezirk will die beiden Parks für die Gartenausstellung herausputzen. "Die Wege müssen instand gesetzt und auch die Böschungen erneuert werden." Das Geld dafür sei dem Bezirk vom Land Berlin bereits in Aussicht gestellt worden, informiert der Stadtrat. Ein vom "Förderverein Obersee und Orankesee" betriebener Pavillon soll dann über das Umweltprojekt an den Gewässern informieren. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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