Sanierung des Schlosses geht in die nächste Phase

Gut erhalten ist noch das Eingangsportal, das die Westseite des Schlosses zierte, zeigt Ulrich Kasper. | Foto: Wrobel
  • Gut erhalten ist noch das Eingangsportal, das die Westseite des Schlosses zierte, zeigt Ulrich Kasper.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Alt-Hohenschönhausen. Die denkmalgerechte Sanierung des Schlosses Hohenschönhausen wird voraussichtlich 2015 abgeschlossen. Die Umsetzung der Kulturprojekte steht aber noch aus - es fehlt die Finanzierung.

Rund 1,7 Millionen Euro erhält der Förderverein Schloß Hohenschönhausen von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, um das ehemalige Gutshaus an der Hauptstraße 44 weiter denkmalgerecht zu sanieren und für barrierenfreien Zugang zu sorgen. "Damit gehen wir in die wichtigste Bauphase: bis 2015 soll die energetische Dachsanierung erfolgen, alle Fenster wieder eingebaut werden. Auch das Eingangsportal an der Westseite des Hauses soll wieder in den Ursprungszustand gebracht werden", erklärt Ulrich Kasper, Schatzmeister des Fördervereins. Er freut sich, dass für alle sichtbar auch außen am Haus saniert wird. "So wird man selbst beim Vorübergehen sehen: hier passiert was!"

Die Untere Denkmalschutzbehörde des Bezirkes ist eingebunden in die Rekonstruktion des Hauses, das seit Ende des 19. Jahrhunderts mehrfach umgebaut wurde. Vielfach schlummern meterlange Stuckbordüren und klassizistische Wandmalereien unter dem Putz. "Für den Denkmalschutz geht es erst mal darum, die Befunde aus den unterschiedlichen Zeitschichten zu sichern", erklärt Ina Ritzmann. Sie ist für den Denkmalschutz im Bezirk zuständig. Die Lottomittel werden hauptsächlich im Dach und im Obergeschoss verbaut. Anstatt freizulegen wird die historische Substanz fachgerecht konserviert werden. Auch der Denkmalschutzbehörde ist daran gelegen, neben der Restauration das Haus vor allem wieder nutzbar zu machen.

Das Ziel ist für den Förderverein klar: "Mit der Sanierung kommen wir dem Daimon-Museum ein Stück näher", so Kasper. "Das Konzept für eine museale Ausstellung über Elektromobilität steht bereits." Das Museum soll sich auf den letzten privaten Eigentümer des Gutshauses, den Erfinder und Unternehmer Paul Schmidt (1868-1948) stützen. Schmidt erfand die Trockenbatterie und die Taschenlampe, gründete das Unternehmen "Daimon". Die Umsetzung dieser Ausstellung braucht noch eine entsprechende Finanzierung, berichtet Ulrich Kasper. Die Kosten für die gesamten Ausstellungen könnten sich auf eine bis zu sechsstellige Summe belaufen, so die Einschätzung des Fördervereins. "Wir wollen deshalb das Museum schrittweise mit Hilfe von Sponsoren umsetzen."

Das Museum soll das Obergeschoss des Schlosses einnehmen. Zudem soll das Gutshaus als "Bürgerschloss" mit weiteren Veranstaltungen wie Lesungen und Konzerten zu einem kulturellen Anziehungspunkt in Hohenschönhausen werden. Dazu soll auch ein großer Veranstaltungssaal im Erdgeschoss dienen.

Ulrich Kasper wünscht sich, dass das Schloss Hohenschönhausen ein kulturelles Pendant zum kommunal geführten Kulturhaus Karlshorst wird. "Kultur soll kiezbezogen stattfinden. Hier zieht es die Hohenschönhausener eher nicht ins entlegene Karlshorst." Bürgermeister Andreas Geisel (SPD) begrüße laut Kasper die Pläne des Fördervereins für das Schloss Hohenschönhausen, Geld aus den Töpfen des Bezirks gibt es aber erst mal nicht. "Bisher handelt es sich aber um eine diplomatisch formulierte Absichtserklärung."

Die bisherigen Pläne, die kommunale Galerie 100 samt dem Kunstverleih in den Räumen des Schlosses unterzubringen, haben sich zerschlagen. Stattdessen hat der Deutsche Erfinder-Verband sein Interesse an dem Haus angemeldet. Hier wird überlegt, die Geschäftsstelle aus Nürnberg nach Berlin zu verlegen. Räume hierfür böte das im Jahr 2015 fertig sanierte Dachgeschoss.

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 37× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 506× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 471× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 424× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 453× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.