Eine Heimat für Berliner Künstler: Ehrgeiziges Projekt rettet das Atelierhaus Mengerzeile

Der neue Eigentümer Christoph Höhne und die Künstlerinnen Ilona Ottenbreit (links) und Eva Noack haben sich auf gemeinsames Projekt geeinigt. | Foto: Ralf Drescher
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<span class="docTextLocation">Alt-Treptow.</span> Die mehr als 100 Jahre alte frühere Pianofabrik an der Mengerzeile, unmittelbar an der Bezirksgrenze zwischen Treptow und Neukölln, bleibt eine Heimat für Künstler. Der Verein Atelierhaus Mengerzeile konnte mit dem Hauseigentümer einen langfristigen Vertrag abschließen.

Angefangen hatte der Kampf um die Zukunft der 40 Künstlerateliers 2013, im 20. Jahr des Bestehens des Künstlervereins. Nach dem Tod der Alteigentümerin wollten die Erben das Haus verkaufen und hatten den Künstlern gekündigt. Sofort suchten Eva Noack und Ilona Ottenbreit vom Vorstand des Künstlervereins Kontakt zum Bezirksbürgermeister und zum Kulturbeauftragten des Senats. „Wir hatten mehrere Ideen, darunter das Gebäude selbst zu kaufen oder eine Stiftung ins Leben zu rufen. Trotz großartiger Unterstützung sind diese Vorstellungen aber an der Schwerfälligkeit der Behörden und vor allem der Banken gescheitert“, erinnert sich Eva Noack.

Dann kam Christoph Höhne ins Spiel. Der ist Geschäftsführer der Argos Real Estate GmbH und damit der neue Eigentümer. Obwohl ihn die Künstler am Anfang nicht einmal zur Besichtigung in seine Neuerwerbung lassen wollten, war er gesprächsbereit. „Der Verkäufer der Immobilie hatte mitgeteilt, dass die Künstler das Atelierhaus verlassen würden. Bereits beim ersten Treffen hat mich beeindruckt, wie ernsthaft die Mitglieder des Künstlervereins um die Zukunft ihres Projekts gestritten haben“, erinnert sich Christoph Höhne.

Weil am Ende die Banken die Treptower Künstler im Regen stehen ließen, wird nun eine der ersten Überlegungen realisiert. Durch einen Anbau werden wirtschaftliche Interessen des Eigentümers und die der im Verein vertretenen Künstler unter einen Hut gebracht. Dafür wird der bisher als Ausstellungshalle genutzte Anbau abgerissen und dort ein Wohnhaus mit Läden im Erdgeschoss errichtet. Im alten Fabrikgebäude findet neben 40 Künstlerateliers auch kreatives Gewerbe einen Platz. Die Mietverträge für die Künstler laufen 25 Jahre, die Mieten werden eingefroren und künftig nur entsprechend der Inflation angehoben. Ende 2018 soll alles fertig sein. „Da etagenweise gebaut wird, rücken wir etwas zusammen und können unsere Ateliers auch während der Sanierungsarbeiten weiterhin nutzen“, freut sich Eva Noack.

Mit einer kurzen Sonderausstellung endete die Geschichte der im Anbau untergebrachten Kunsthalle. Nun wird sie mitsamt den ausgestellten Kunstwerken abgerissen. RD

<div class="docTextServiceText">Mehr Infos zum Atelierhaus gibt es im Internet unter <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.atelierhaus-mengerzeile.de/">www.atelierhaus-mengerzeile.de</a></div>

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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