Neuigkeiten aus der Archenhold-Sternwarte

Felix Lühning mit dem restaurierungsbedürftigen historischen Urania-Fernrohr von 1888. | Foto: Ralf Drescher
  • Felix Lühning mit dem restaurierungsbedürftigen historischen Urania-Fernrohr von 1888.
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Alt-Treptow. Die Archenhold-Sternwarte ist jetzt noch publikumsfreundlicher. Der Eintritt ist seit Jahresanfang frei, nur für Führungen wird noch ein Entgelt erhoben.

2015 hält mehrere Höhepunkte bereit, auf die sich Sternwartenchef Felix Lühning schon jetzt freut. So gibt es am 20. März eine - in Deutschland allerdings nicht flächendeckende - Sonnenfinsternis. Sie beginnt in Berlin um 9.38 Uhr, die stärkste Bedeckung von fast 75 Prozent erfolgt um 10.47 Uhr. Die Sternwarte ist ab 9 Uhr geöffnet, bei schlechter Sicht findet die Sonnenfinsternis im Saal statt - sprich, es gibt Vorträge mit Bildern von früheren Ereignissen. Wer eine totale Sonnenfinsternis erleben möchte, muss sich nach Spitzbergen oder auf die Faröer Inseln begeben, dort verschwindet die Sonne komplett für kurze Zeit im Kernschatten des Mondes.

Am 6. Juni erinnert die Sternwarte mit einem Festakt an den ersten öffentlichen Vortrag von Albert Einstein zu der von ihm entwickelten Relativitätstheorie. Seit 35 Jahren informiert eine Gedenktafel am heutigen Einstein-Saal der Sternwarte über dieses Ereignis. "Neben einem Festvortrag und wissenschaftlichen Vorträgen gibt es am Abend ein Stummfilmkonzert mit Stephan Graf von Bothmer, es läuft der Film ,Wunder des Kosmos‘. Der Vortrag vor 100 Jahren war ein herausragendes Ereignis für unsere Sternwarte, er fand sogar in überregionalen Zeitungen Berücksichtigung", erzählt Felix Lühning.

Gebaut wird rund um das 1896 errichtete Riesenfernrohr in diesem Jahr übrigens nicht. Das denkmalgeschützte Fernroh wurde bereits restauriert. Und in die Gebäude hat das Land Berlin vor fünf Jahren rund 700 000 Euro investiert, Fenster ausgetauscht, die Haustechnik erneuert und die Wärmedämmung verbessert.

Ein paar Wünsche hat der Sternwartenleiter trotzdem. Im Keller liegt auf Holzbohlen ein unscheinbares Rohr. "Das ist der 1888 gebaute Refraktor aus der alten Berliner Urania-Sternwarte. Den würde ich gern restaurieren lassen und in einer der zurzeit leeren Kuppeln auf unserem Dach aufstellen. Es ist ein hervorragendes Instrument, das immer noch für Himmelsbeobachtungen genutzt werden kann", erzählt Lühning. Für Restaurierung und Herrichtung der Kuppel hat er rund 60 000 Euro veranschlagt, weil öffentliche Gelder knapp sind, will er sich nach Sponsoren umsehen. Einmal im Jahr gehen die Sternenforscher aus dem Treptower Park auch 2015 aus dem Haus. Gemeinsam mit der Sternwarte am Insulaner laden sie im August zur Aktion "Straßenastronomie" ein. Die Fernrohre werden in diesem Jahr auf dem früheren Flugfeld in Tempelhof aufgestellt. Zu einer ähnlichen Veranstaltung im vorigen Jahr kamen rund 1000 Sternenfans in den Park am Gleisdreieck.

Die Archenhold-Sternwarte, Alt-Treptow 1, ist mittwochs bis sonntags 14 bis 16.30 Uhr geöffnet. Führungen kosten sechs, ermäßigt drei Euro, 536 06 37 19, www.sdtb.de.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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