Alt-Treptow. Stadtplanung muss nicht immer eine todernste Sache sein, auch wenn der Bau von Luxuswohnungen und eine mögliche Verdrängung weniger zahlungskräftiger Mieter Ängste auslösen.
Student Pablo Hildebrandt (29) lädt zu einem Spiel zu Planungsfragen rund um Alt-Treptow ein. "Das ist Teil meine Diplomarbeit. Ich habe mich bereits im vorigen Semester mit der Stadt von morgen befasst. Ich denke, Stadtplanung kann man nicht nur von oben verordnen. Wir müssen die Anlieger fragen, wie sie sich ihre Stadt vorstellen", sagt Pablo Hildebrandt. Er studiert im zehnten Semester in Stuttgart Stadtplanung und hat seit Jahren ein Faible für Berlin. "Deshalb habe ich meinen Professor überzeugt, das Projekt in der Hauptstadt aufzuziehen", sagt er.Für das Spiel hat er ein Modell von Alt-Treptow auf Metallplatten aufgebaut. Die Spielteilnehmer können auf Ereigniskarten wählen, ob sie Bolzplatz, Kiezgarten, Freilichtkino oder lieber eine Fahrradwerkstatt möchten. "Sie müssen dabei aber überlegen, wie viel eigenes Geld oder Arbeitskraft sie investieren wollen", sagt der angehende Stadtplaner.
Am 13. Juli wird im Spielbüro der KungerKiezInitiative in der Kiefholzstraße 20 von 10 bis 20 Uhr gespielt, die Teilnahme ist unverbindlich und kostenlos. Bis zum 21. Juli gibt es noch die Möglichkeit für Nachzügler, sich spielerisch als Stadtplaner zu versuchen, täglich von 10 bis 20 Uhr.
Die Auswertung der Aktion erfolgt im Oktober im Rahmen der - hoffentlich erfolgreichen - Diplomarbeit, sie soll später im Internet veröffentlicht werden.
Seine Liebe zu Berlin hat Pablo Hildebrandt bereits gefunden. "Ich suche nach Abschluss des Studiums hier einen Job als Stadtplaner", sagt er.
Wie das Spiel funktioniert, steht unter www.imion.de.
Ralf Drescher / RD
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