Volkssolidarität und ver.di einigen sich auf neuen Tarifabschluss

Die Chinesin Liu Ping misst bei einer Bewohnerin des Seniorenheims Marzahn routinemäßig den Butdruck. | Foto: hari
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Biesdorf. Der Bedarf an Fachkräften in der Pflege wächst. Um solche zu finden und zu gewinnen, müssen sich die Träger von Pflegeeinrichtungen viel einfallen lassen.

„Wir müssen die Attraktivität der Pflegeberufe steigern. Dabei ist das Gehalt nicht unwichtig“, sagt Solveig Lange (49), Leiterin des Seniorenheims Marzahn der Volkssolidarität am Buckower Ring. Nur mit einer angemessenen Entlohnung, da ist sich die Heimleiterin sicher, ließen sich auf Dauer kompetente Mitarbeiter weder gewinnen und binden.

Das Bruttogehalt von Pflegefachkräften bei einem Vollzeitjob liegt gegenwärtig bei 2400 Euro. Ohne ein hohes Maß an Engagement hielte es ohnehin angesichts der Herausforderungen niemand in dem Beruf lange aus. Umso mehr begrüßt die Heimleiterin den neuen Tarifabschluss zwischen der Volkssolidarität und der Gewerkschaft ver.di. Seit 1. Januar erhalten die 60 Mitarbeiter des Heims bis zu 5,1 Prozent mehr Gehalt.

Solveig Lange hat ihr Berufsleben als Krankenschwester und später in der Pflege verbracht. Als Leiterin ihrer Einrichtung sieht sie die Defizite genau. „Uns fehlen beispielsweise Mitarbeiter zwischen 30 und 45 Jahren“, erklärt sie. Das Personal in Pflegeeinrichtungen habe einen zu hohen Altersdurchschnitt. Jüngere Mitarbeiter gingen nach wenigen Jahren wieder, weil der Schichtdienst und andere Belastungen sich schwer mit der Gründung einer Familie vereinbaren ließen.

Deshalb ist sie froh, dass der Träger ihrer Einrichtungen eine Politik betreibt, gutes Personal konsequent zu halten und zu fördern. Hierzu gehöre nicht nur die Tarifpolitik wie in der Sondervereinbarung mit der Gewerkschaft, sondern auch das Betriebsklima und weitere Maßnahmen. Die Volkssolidarität gibt den Mitarbeitern ihrer Pflegeeinrichtungen beispielsweise Zuschüsse für den Gang zur Physiotherapie oder gegebenenfalls in das Fitnessstudio.

Deutschland altert rasant. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Schulabgänger ab. Aus diesem Reservoir allein kann der Bedarf an Pflegefachkräften nicht gedeckt werden. Die Volkssolidarität bemüht sich auch um Pflegekräfte aus anderen Ländern. Das Seniorenheim Marzahn beispielweise ist Praxisbetrieb für drei junge Chinesinnen.

Eine dieser Auszubildenden ist Liu Ping. Die 30-jährige hat in ihrer Heimat Schanghai Krankenschwester gelernt. Im Herbst hat sie in Berlin eine Ausbildung zur Pflegekraft begonnen. Ihr Deutsch ist zwar noch holprig. Was sie sich für die Zukunft wünscht, kann sie indes deutlich artikulieren: „Mir gefällt es hier gut. Ich möchte gern in Deutschland bleiben.“ hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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