Nach Graffiti nun Shoefiti? Schuhpaare an Masten am Fußgängerüberweg rufen zweigeteilte Reaktionen hervor

Diese Schuhpaare hingen an einer Straßenlaterne an der Köpenicker Straße in Biesdorf. Das Phänomen ist wahrscheinlich kein alter Brauch, mit Sicherheit aber eine Ordnungswidrigkeit, die ein Bußgeld von bis zu 35 Euro nach sich zieht. | Foto: hari
  • Diese Schuhpaare hingen an einer Straßenlaterne an der Köpenicker Straße in Biesdorf. Das Phänomen ist wahrscheinlich kein alter Brauch, mit Sicherheit aber eine Ordnungswidrigkeit, die ein Bußgeld von bis zu 35 Euro nach sich zieht.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Biesdorf. Hängende Schuhe an Straßenlampen sind seit einiger Zeit in der Innenstadt zu sehen. Auch in Marzahn-Hellersdorf greift das Phönomen inzwischen um sich.

Aktuelles Beispiel sind Schuhe an einem Peitschenmast an einem Fußgängerüberweg in der Köpenicker Straße. Der Mast befindet sich kurz vor der Kreuzung Hadubrandstraße. Die Schuhe – überwiegend Turn- oder Laufschuhe – wurden an Schnürbändern am Mast befestigt, der die Beleuchtung des Fußweges trägt.

Die Reaktionen von Anwohnern und Passanten sind zweigeteilt. „Was soll der Quatsch?“, fragt ein Anwohner. „Wenn einer der Schuhe herunterfällt und einem Fußgänger auf den Kopf fällt, gibt es mindestens eine Beule!“ Polizei und Ordnungsamt sollten sich auch um solche „Täter“ kümmern und drastische Strafen verhängen.

„Das finde ich nicht schön, aber mich stört es nicht“, sagt hingegen eine Berlinerin, die in der Innenstadt wohnt und solch hängenden Schuhe dort schon lange kennt. „Vielleicht ist das ein Zeichen von Verliebten, die damit ihre Verbundenheit beweisen“,sagt sie. Schließlich handele es sich meist um Schuhpaare, die aufgehängt oder angeknüpft werden.

Im Internet kursieren die unterschiedlichsten Erklärungen für den inzwischen weltweit verbreiteten Brauch. Die einen glauben zu wissen, dass Anfang der 90er-Jahre ein frisch verheiratetes Paar in der australischen Wildnis in Streit geriet. Damit sie ihm nicht weglaufen konnte, warf er ihre zusammengebundenen Schuhe in eine Pappel am Straßenrand. Es gibt Schotten, die in dem Schuhe-Aufhängen eine alte Tradition der Jugend ihres Volkes wiedererkennen. In den USA soll es damit begonnen haben, dass Jugendgangs den Beginn ihrer Reviere in Großstädten markierten. Auch ist die Theorie im Umlauf, dass Soldaten nach dem Ende ihrer Dienstzeit sich auf dieser Weise ihrer Armeeschuhe entledigt haben.

Der für das Ordnungsamt zuständige Stadtrat Johannes Martin (CDU) kannte das Phänomen der hängenden Schuhe bisher nur aus der Innenstadt. „Natürlich werden wir uns um die Schuhe in der Köpenicker Straße kümmern“, sagt er. Das sei zuallererst eine Angelegenheit seiner Straßenbegeher, die für Ordnung an und auf den Straßen sorgen müssen.

Wer Schuhe auf Kabel, Ampeln oder Bäume werfe, der begehe eine Ordnungswidrigkeit. Das Bußgeld könne bis zu 35 Euro betragen. Er zweifelt allerdings daran, dass sich der Verfolgungsdruck solcher Verstöße erhöhen lässt. „Das Ordnungsamt hat zu wenig Leute und mit anderen Dingen sehr viel zu tun.“ hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 533× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 828× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben beeinträchtigen? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen!  | Foto: Adobe

Quälen Sie sich nicht länger
Infoabend zum künstlichen Hüftgelenk

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben beeinträchtigen? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüftschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden bei Hüftoperationen führen. Erfahren Sie, wie die schonende...

  • Reinickendorf
  • 24.02.24
  • 1.233× gelesen
  • 1
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben beeinträchtigen? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen!  | Foto: Adobe

Quälen Sie sich nicht länger
Infoabend zum künstlichen Hüftgelenk

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben beeinträchtigen? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüftschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden bei Hüftoperationen führen. Erfahren Sie, wie die schonende...

  • Reinickendorf
  • 24.02.24
  • 1.233× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.