Bürger entwickeln Grundsätze für den Wohungsbau im Süden Blankenburgs

Seit einiger Zeit werden die alten Gebäude  auf dem Kasernengelände am Blankenburger Pflasterweg abgerissen. | Foto: Bernd Wähner
  • Seit einiger Zeit werden die alten Gebäude auf dem Kasernengelände am Blankenburger Pflasterweg abgerissen.
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Blankenburg. Die Arbeitsgruppe „Stadtentwicklung Blankenburg“ hat ein Positionspapier zu den geplanten Entwicklungen im Blankenburger Süden erarbeitet.

Auf etwa 70 Hektar sollen südlich des Blankenburger Pflasterweges bis zu 6000 neue Wohnungen entstehen. Das plant jedenfalls der Senat. Im Vorfeld sollen die Bürger beteiligt werden. Als Auftakt gab es bereits zwei Infoveranstaltungen. Außerdem wurde mit Anliegern im Rahmen einer Bürgerwerkstatt diskutiert, wie die Bürgerbeteiligung am wirkungsvollsten ablaufen könnte.

Im Ortsteil gibt es bereits eine Institution, die die Interessen vieler Blankenburger bündelt: der Runde Tisch Blankenburg. An ihm treffen sich seit etlichen Jahren Vertreter von 20 Organisationen und Einrichtungen. Aus den Reihen des Runden Tisches gründete sich inzwischen die AG Stadtentwicklung Blankenburg. Diese möchte die Interessen der Blankenburger bündeln und sich konstruktiv am Entwicklungsprozess „Blankenburger Süden“ beteiligen. Damit das gelingt, analysierten die Mitglieder der AG in den vergangenen Monaten die Entwicklung des Ortsteils. Davon ausgehend formulierten sie Grundsätze für die anstehende Bürgerbeteiligung. Mit Blick auf die vergangenen 15 Jahre ist zu resümieren, dass durch die Bebauung bisher unbebauter Flächen und Grundstücksteile die Bevölkerungszahl in Blankenburg enorm gewachsen ist. Die bisherige Bebauung orientierte sich bisher am alten Gebäudebestand. Damit sei der Charakter der Gartenstadt erhalten geblieben, heißt es im Positionspapier der AG „Stadtentwicklung Blankenburg“.

Der Bevölkerungszuwachs in Blankenburg sowie in den umliegenden Ortsteilen führte allerdings zu erheblichen Verkehrsproblemen. Blankenburg sei zwar gut an den Öffentlichen Nahverkehr angeschlossen, aber in Stoßzeiten erreichen Bus und S-Bahn regelmäßig ihre Kapazitätsgrenzen. Ebenso gravierend ist die Situation beim Individualverkehr. Im Berufsverkehr sind Straßen wie der Karower Damm, Alt-Blankenburg, die Krugstege oder die Bahnhofstraße verstopft. Blankenburg ist für Autofahrer ein Nadelöhr.

Ein weiteres Defizit: Trotz seit Jahren währender Nachverdichtung und Bevölkerungszunahme ist nicht in die soziale Infrastruktur investiert worden. Es fehlt an weiteren Kita- und Schulplätzen sowie an Freizeitangeboten für Kinder, Jugendliche und Senioren. Derzeit leben in Blankenburg fast 7000 Menschen sowie weitere 3000 Siedler und Kleingärtner in der Erholungsanlage Blankenburg.

Nun hat die Arbeitsgruppe neun Grundsätze für die Entwicklung des Gebietes im Blankenburger Süden entwickelt. Oberster Grundsatz: Blankenburg soll weiter seinen Gesamtcharakter als Gartenstadt behalten. Das historische Zentrum soll als Ortsteilzentrum erhalten und in seiner Funktion als „Wohnzimmer des Ortsteils“ weiterentwickelt werden. Weiterhin soll die Erholungsanlage Blankenburg als Natur- und Erholungsraum weitgehend erhalten bleiben. Außerdem fordert die Arbeitsgruppe, dass vor Beginn der Errichtung von Wohnungsbauten die gegenwärtigen Verkehrsprobleme gelöst werden müssen. Generell habe der Grundsatz zu gelten: Erst müssen vorhandene und zu erwartende Infrastrukturprobleme gelöst werden, ehe mit dem Wohnungsbau begonnen wird. BW

Weitere Informationen zur Arbeitsgruppe und zum Positionspapier gibt es http://asurl.de/13eo.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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