Achim Kühn restauriert seinen Mühlenradbrunnen

Auf die bereits neu verzinkten Brunnenteile trägt Achim Kühn frische Farbe auf. | Foto: Ralf Drescher
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Bohnsdorf. In der Werkstatt von Achim Kühn an der Richterstraße stehen ein paar Wasserschalen, ein zwei Meter großes Mühlrad und andere Teile des Mühlenradbrunnens aus Neu-Hohenschönhausen. Nach kontroverser Diskussion Kühns mit dem Bezirksamt Lichtenberg wird der Brunnen jetzt saniert.

"Ich habe den Brunnen 1986 im Auftrag des Wohnungsbaukombinats für den Vorplatz des damaligen Restaurants "Mühlengrund" entwickelt. Allein der Bau hat sechs Monate gedauert, bei den Planungen wurde ich vom bekannten Architekten Wolf Eisentraut unterstützt", erinnert sich Achim Kühn.

Seit ein paar Wochen liegen die abgebauten Teile in seiner Werkstatt. Die, in denen das Wasser zum zwei Meter großen Mühlrad fließt, wurden bereits frisch verzinkt. Derzeit erhalten sie wieder ihren ursprünglichen Anstrich, das Mühlrad selbst in leuchtendem Rot.

Dass der Brunnen saniert wird, ist ein Glücksfall. Zeitweise hatte das zuständige Bezirksamt Lichtenberg erwogen, die seit der Wende vernachlässigte und marode Anlage in der Straße Rotkamp abreißen zu lassen. Als diese Pläne bekannt wurden, hatten Anwohner dagegen protestiert. Einige Anwohnerinnen griffen sogar zum Häkelhaken und fertigten Frösche, Meerjungfrauen und Fische aus Wolle, mit denen sie den maroden Brunnen schmückten. Das Bezirksamt lenkte schließlich ein. Die rund 300 000 Euro für die Sanierung kommen aus dem Förderprogramm Stadtumbau Ost. Der Brunnen mit seinem 30 Meter langen Wasserlauf, der den Kreislauf des Wassers zwischen Himmel und Erde darstellt, ist technisch aufwendig und wartungsintensiv. Von einer Skulptur "Pusterich" gelangt das Wasser zum Rad, dann über den Wasserlauf zu einer Art Quellbecken. "Auf Bitten des Bezirks wird es einige Veränderungen an der Brunnenanlage geben. Unter anderem erhält der Wasserlauf mehrere Überbrückungen, die auch von Rollstuhlfahrern überquert werden können", erzählt Achim Kühn.

Bis zum Januar will der Kunstschmied mit der Restaurierung der Brunnenteile fertig sein, dann werden sie eingelagert und warten auf die Fertigstellung der Anlage mit Wasserlauf und Brunnenbecken am Rotkamp.

Achim Kühn ist wie schon sein Vater Fritz (1910-1967) Kunstschmied, seine Werke schmücken unter anderem das Portal der Marienkirche in Berlins Mitte und stehen als "Klingende Blumen" am Bahnhof Treptower Park. Die "Lok 2000", die Kühn 1989 für den für den von der Reichsbahn umgebauten Hauptbahnhof (heute Ostbahnhof) schuf, musste zehn Jahre später den Umbauplänen der Deutschen Bahn weichen und steht seitdem am Borsigtor in Reinickendorf.

Wissenswertes zum Künstler unter www.metalart.de.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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