Möglichst viel Geld verbrennen: Brettspiel zum BER

Philipp Messinger (links) und  Bastian Ignaszewski haben das Flughafenspiel entwickelt. | Foto: Ralf Drescher
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Bohnsdorf. Wann wird Berlins Flughafen BER endlich fertig? Frühestens zum Jahresende soll ein Termin genannt werden. Sie selbst können BER in 45 Minuten fertigstellen – im Spiel.

Das Brettspiel haben die Bohnsdorfer Philipp Messinger und Bastian Ignaszewski entwickelt. Sie kennen sich von der Freiwilligen Feuerwehr und wohnen auch vor Ort. „Da beobachten wir quasi als Nachbarn seit 15 Jahren das Chaos. Der Bau des BER ist fast jeden Tag hier vor Ort ein Thema“, erzählt Bastian Ignaszewski.

Vor rund einem Jahr haben die beiden Amateurspielemacher – Ignaszewski ist Beamter in der Berliner Verwaltung und Messinger freier Designer und Fotograf – an einem sonnigen Sommertag erste Skizzen zu Papier gebracht. Später hat dann ein Profi die Entwürfe ins Reine gezeichnet und das Spielbrett professionell grafisch gestaltet. Zum Spiel gehören ein Würfel, Spielchips sowie Karten, die als „Verantwortungslose“ und „Ergebnislose“ bezeichnet werden. „Ziel ist es, beim Bau des Flughafens möglichst viel Geld zu verbrennen. Dabei haben wir reale Ereignisse wie den Bau der Landebahn Süd oder die Probleme mit der Brandschutzanlage ins Spiel einbezogen“, erläutert Bastian Ignaszweski.

Bei der Entwicklung haben auch Marketingexperten und Juristen mit am Tisch gesessen. Damit kein Rechtsvertreter der Flughafengesellschaft gegen das Spiel vorgehen kann, haben die Macher den realen Flughafen am Rand von Berlin kaum merklich umbenannt. „UnberechenB€R – das verrückte Flughafenspiel“ heißt das Brettspiel für Leute ab 14. Mitspielen können zwei bis fünf Personen, nach 45 Minuten sollte das Spiel beendet sein. „Oft ist der Flughafen dann ebenfalls fertig. Bei entsprechender Strategie ist es aber auch möglich, dass das Spiel zu Ende, das Geld ausgegeben und der Flughafen trotzdem nicht fertig ist“, erklärt Bastian Ignaszewski.

Bevor es an die Produktion ging, haben die Entwickler mehrere Wochen mit 60 Leuten aus dem Freundeskreis getestet. „Dabei haben wir alle viel Spaß gehabt“, versichert Philipp Messinger.

Produziert wird das Spiel in einer Altenburger Druckerei. Der Verkauf läuft derzeit vor allem über das Internet, erste Geschäfte haben aber schon ihr Interesse angemeldet. Wer – fast wie im richtigen Leben – viel Geld beim Flughafenbau ausgeben möchte, muss selbst 29,90 Euro anlegen. „Wenn sich das Spiel gut verkauft, möchten wir weitere Themen wie Stuttgart 21 oder den Bau der Hamburger Elbphilharmonie umsetzen“, sagt Bastian Ignaszewski. RD

Wissenswertes unter www.flughafenspiel.de
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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