Patricia Pisani gestaltet Mahnmal auf Bucher Klinikgelände

So wie auf dieser Montage soll das neue Bucher Denkzeichen aussehen. | Foto: Patricia Pisani
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Buch. Der Kunstwettbewerb für das neue Denkzeichen auf dem Krankenhausgelände in Buch ist entschieden. Mit ihm soll an die Opfer der nationalsozialistischen Zwangssterilisation und an die Euthanasiemorde erinnert werden.

Die ehemalige Städtische Heil- und Pflegeanstalt Buch war während des Nationalsozialismus einer der Ausgangspunkte für den Massenmord an geistig behinderten und psychisch kranken Menschen. Mehrere Jahrzehnte wurden diese Verbrechen totgeschwiegen. Kulturstadtrat Dr. Torsten Kühne (CDU): "An dem vom Bezirksamt Pankow durchgeführten Kunstwettbewerb beteiligten sich acht Künstler beziehungsweise Künstlergruppen. Unter dem Vorsitz von Nicolaus Schmidt hat das Preisgericht einstimmig den Entwurf der Berliner Künstlerin Patricia Pisani zur Ausführung empfohlen."Als Standort für das Denkzeichen ist der Campus C.W. Hufeland auf dem Gelände des heutigen Helios Klinikums ausgewählt worden. Die Umsetzung ist für Herbst 2013 vorgesehen. Der Entwurf von Patricia Pisani sieht vor, auf der Rasenfläche des Klinikgeländes ein überdimensioniertes, weißes Kissen aus Kunstharz zu platzieren. Auf dem Kissen ist der Abdruck eines Kopfes zu erkennen. Die Vornamen der Opfer sind in Reliefbuchstaben auf der Oberseite des Kissens zu lesen und zu ertasten. "Mit dem Kissen entsteht ein Denkzeichen, das die Verbrechen an den Schutzbefohlenen auf vielschichtige und zugleich ambivalente Weise thematisiert", so Kühne. "Hier wird nicht der Zeigefinger erhoben, sondern in poetischer Form eine Leerstelle markiert und ein Bezug zum heutigen Klinikstandort hergestellt. Ergänzend werden zwei Informationstafeln aufgebaut."

Die eingereichten Wettbewerbsentwürfe werden vom 15. bis 26. Juli in einer Ausstellung im Foyer der Helios Klinik in der Schwanebecker Chaussee 50 zu sehen sein. Für die Planung und Realisierung des Denkzeichens stehen 60 000 Euro zur Verfügung. Der Wettbewerb und die Realisierung des Denkzeichens werden aus Mitteln des Programms Künstlerische Gestaltung im Stadtraum der Senatskanzlei, des Hauptstadtkulturfonds, des Bezirkskulturfonds Pankow sowie mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und zahlreicher Bucher Unternehmen ermöglicht.

Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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