Grünes Licht für modulare Kita-Bauten

Heute noch Parkplatz, Ende 2019 schon Kita? "Das Grundstück in der Sömmeringstraße 29 ist optimal", sagt Stadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD). | Foto: Matthias Vogel
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Einen großen Schritt in Richtung Deckung des künftigen Bedarfs an Kitaplätzen hat der Bezirk gemacht. Gleich an zwei Standorten darf er Kitas mit jeweils 150 Plätzen errichten, finanziert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen.

Ganz Berlin befindet sich in einem Wettlauf mit steigenden Kinderzahlen. Um ihn zu gewinnen, soll auf das Programm "Modulare Kitabauten in Berlin" (MOKIB) gesetzt werden – schnell und kostengünstig zu bauende und flexibel an Grundrisse und städteplanerische Aspekte anzupassende Gebäude.

Variantenreiche Bauweise

Der in einem gemeinsamen Prozess mit den Jugendämtern, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Verbänden, Eigenbetrieben, freien Trägern und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie erarbeiteten Idee, mit verschiedenen Größen den Anforderungen unterschiedlichster Standorte gerecht zu werden, ließ die Senatsverwaltung einen Architektenwettbewerb folgen. Die besten Entwürfe für vier Varianten stehen fest. Der Typ 60 plus lässt sich von 60 auf 120 Plätze erweitern, der Typ 150 minus von 150 Plätze auf 120 reduzieren.

"Das ist ein großes Glück"

Bis Ende 2017 nannten die Bezirke 80 Grundstücke, auf denen sie gerne MOKIB realisiert hätten, 40 hält die Senatsverwaltung für geeignet. Für die ersten Maßnahmen wurden jetzt 16 Grundstücke in elf Bezirken ausgewählt, weitere sollen folgen. Kriterien waren die laut Kita-Bedarfsatlas 2017 höchsten Bedarfskategorien der Ortsteile und die nach bisher vorliegenden Informationen schnellstmögliche Bebaubarkeit. Unter den 16 Grundstücken befinden sich auch die beiden vorgeschlagenen Flächen des Bezirks Charlottenburg Wilmersdorf an der Sömmeringstraße 29 in Charlottenburg-Nord und der Emser Straße 50, 51 und 52 in Wilmersdorf. "Als einziger Bezirk haben wir grünes Licht für zwei MOKIB mit 150 Plätzen bekommen. Das ist ein großes Glück", kommentiert Schulstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) das Ergebnis der Untersuchungen. Die Freude hat einen guten Grund: "Bis 2020 braucht unser Bezirk 1800 zusätzliche Kitaplätze."

In der Sömmeringstraße müsste der Parkplatz zwischen der Sporthalle Charlottenburg und der Jugendkunstschule dem Bau weichen, die vorgesehene Fläche in der Emser Straße liegt teilweise auf dem Grundstück der Robert-Jungk-Oberschule. "Dort ist es etwas kniffeliger, wir müssen noch für Akzeptanz werben." Den Luxus, einen geeigneten Standort abzulehnen, hat der Bezirk nach Meinung von Schmitt-Schmelz nicht: "Familien haben einen Rechtsanspruch auf Betreuungsplätze für ihre Kinder. Und wir wollen nicht in die Verlegenheit kommen, nach einer verlorenen Klage teure Babysitter bezahlen zu müssen. Das hätte zudem dramatische Folgen. Sie würde sicher mehr Klagen nach sich ziehen, das könnten wir uns nicht leisten."

In trockenen Tüchern sind die modularen Bauten auch ohne Einwände der Nachbarn noch nicht, vertiefende Prüfungen wie etwa ein Wohngutachten oder Bodenuntersuchungen sind dem Baurecht vorgeschaltet.

Im Herbst 2019 bezugsfertig?

Läuft alles glatt, soll im Herbst dieses Jahres an beiden Standorten mit der Bebauung begonnen werden. "Dann wären die Kitas im Herbst 2019 bezugsfertig", sagt Schmitt-Schmelz. Die Baukosten für den dreigeschossigen Typ 150 plus liegen bei 4,3 Millionen Euro. Finanziert werden sie durch das Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds (SIWANA), über das 75 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Über das MOKIB-Programm möchte die Senatsverwaltung insgesamt 3000 zusätzliche Kitaplätze in Berlin schaffen.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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