Grundsteinlegung für das Bürohaus "Palais Holler" am Ku’damm

Foto: Simulation: promo

Charlottenburg. Als 70er-Jahre-Sünde stand ein Nachkriegsbau eingezwängt im Boulevardgefüge. Jetzt ließ die Holler-Stiftung ihren Bestandsbau am Kurfürstendamm 170 einreißen und präsentiert eine Neuschöpfung mit mehr Prestigebewusstsein - und gemeinnütziger Verpflichtung.

Der Staub des Abbruchs ist verflogen, das Konzert der Baugeräte - für einen Moment - verstummt. Und in der tief klaffenden Lücke mittig des Kurfürstendamms steckt jetzt der Grundstein im Fundament des ersten kompletten Neubau-Hauses am Boulevard seit mehreren Jahren. Was hier bis 2016 entstehen soll, ist ein sechsgeschossiges Geschäftshaus der Münchener Holler-Stiftung mit Gartenanlage im Hofbereich und 50 Stellplätzen. 6400 Quadratmeter Fläche für Büros und 600 für denn Einzelhandel sollen Mieter vorfinden, die laut der Maklerfirma "Colliers International" möglichst ganze Etagen beziehen.

Beim Blick auf Simulationsbilder wird deutlich, dass dieses "Palais" die Nähe der alten Prachtfassaden sucht, doch zugleich auch neuzeitliche Stilelemente mit einschließt. Was hinter den quadratischen Fenstern an Mieteinnahmen erwirtschaftet wird, steht aber nicht im Zeichen des Gewinnstrebens. "Die Erträge fließen jährlich an genau festgelegte Empfänger", erinnerte Stiftungschef Christoph-Marc Pressler zur Grundsteinlegung noch einmal an den gemeinnützigen Charakter seines Hauses.

So verfügte der Versicherungsmakler Christian C. Holler vor seinem Tod im Jahre 1969, dass sein gesamtes Vermögen in einer Stiftung aufgeht, die zum Beispiel das SOS-Kinderdorf München und die Kunststiftung Volkswagen in Wolfsburg mit Geld versorgt.

In Sachen Neubau legt Hollers Stiftung die Geschicke in Tobias Nöfers Hände, der als Architekt die Balance zwischen Geschichte und Gegenwart zu wahren hat. "Am Ku’damm zu bauen, das ist etwas Besonderes", sagt Nöfer. Und meint das nicht nur in rühmlicher Hinsicht. Denn die beengten Verhältnisse zwischen den 30 Meter hohen Hausrücken der Bestandsbauten zwingen zu ausgefeilter Logistik und behutsamem Vorgehen. So oder so: Die Wände in Nachbarschaft werden noch manches Mal wackeln, bis das "Palais Holler" im kommenden Jahr eröffnet.

Dass die Büromieter dann mit einer vergleichsweise geringeren Parkplatzzahl auskommen müssen, sieht Baustadtrat Marc Schulte (SPD) als Zeichen der Zeit. Wenn private Investoren dem ruhenden Verkehr weniger Raum zumessen, dann könne die Politik sich ruhigen Gewissens anschließen.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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