Bezirkspolitiker warnen: Weihnachtsbeleuchtung und Klos auf der Kippe

Prägend für Atmosphäre und Kaufverhalten: die Weihnachtsbeleuchtung in der City West. Doch wer dafür ab 2019 aufkommt, ist noch ungewiss. | Foto: Thomas Schubert
  • Prägend für Atmosphäre und Kaufverhalten: die Weihnachtsbeleuchtung in der City West. Doch wer dafür ab 2019 aufkommt, ist noch ungewiss.
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Charlottenburg-Wilmersdorf. 230 Kilometer lange Lichterketten lassen den Kurfürstendamm heller strahlen als manche Landebahn. Doch dieses Ambiente ist nun wegen einer Neuregelung des Sponsorings bedroht. Müssen Geschäftsleute bald selber blechen?

Zweimal noch weihnachtet es in vollem Glanz. Ab 2019 aber müssen Politiker in Sachen Weihnachtsbeleuchtung in der City West und auf der Reichsstraße umdenken. Denn dann bekommen sie die Festbeleuchtung auf den Magistralen womöglich nicht mehr geschenkt. Dann dürfen Werbeunternehmen wie die Wall AG für Reklamerechte an das Land Berlin nur noch Geld zahlen, aber keine Sachleistungen erbringen. Sachleistungen wie die liebgewonnenen Lichterketten.

Und das neue Finanzierungsproblem ist nicht nur eine Frage der Stimmung. 258 öffentliche Toiletten und 75 Brunnen in ganz Berlin funktionieren nur aufgrund des Abkommens mit Sponsoren.

Was sagen die Fraktionen?

Was sagen die Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung zu einer möglichen Streichung? „Es gibt keinen erkennbaren Grund, von einer Gefährdung der Weihnachtsbeleuchtung auszugehen“, meint Wolfgang Tillinger (SPD). Denn es kommt aus seiner Sicht nur zur Neuausschreibung des Sponsorings – weil der Rechnungshof die laufenden Verträge mit Wall kritisiert hatte.

Sehr wohl eine Gefährdung erkennen die Christdemokraten. „Die CDU hat das Bezirksamt aufgefordert, aktiv Sponsoren für die Reichsstraße zu suchen“, heißt es in einer Stellungnahme. Die Westender Einkaufsmeile dürfte eher betroffen sein als der Ku’damm. Dass die Firma Wall AG seit 2003 für Licht, Toiletten und Brunnen sorgt, hält die CDU für ein Ergebnis ihres damaligen Verhandlungsgeschicks.

Die Grünen und die FDP setzen nun jedenfalls auf die Eigenverantwortung der Geschäftsleute: „Um den Ku’damm weiter glänzen zu lassen, muss Berlin ein neues Konzept mit der AG City abstimmen. Es liegt im Interesse der Anrainer, sich an den Kosten zu beteiligen“, heißt es von den Liberalen.

Gar als Angriff auf die abendländische Kultur versteht das Problem hingegen die AfD. Sie fragt sich: „Weg mit Nikolaus, Weihnachtsmann und Engeln? Stören christliche Tradition und altes Brauchtum jetzt etwa im öffentlichen Raum?“ tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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