Bezirk sperrt sich gegen neues Iglu-System zur Altglassammlung

Keiner mag die Iglus: Externe Glascontainer verlangen Beinarbeit. Ungefähr 300 Meter weit würde man Flaschen schleppen müssen. | Foto: Schubert
  • Keiner mag die Iglus: Externe Glascontainer verlangen Beinarbeit. Ungefähr 300 Meter weit würde man Flaschen schleppen müssen.
  • Foto: Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Charlottenburg-Wilmersdorf. In den Höfen soll es klirren - das ist Konsens im Umweltausschuss der BVV. So wird das Bezirksamt weiterhin gegen den Iglu-Plan des Landes kämpfen. Dieser sieht vor, dass Bürger ihr Altglas zu auswärtigen Sammelstellen schleppen müssen.

Der kurze Weg zum Einwurfloch, das ist der saubere Weg. Wer seine leeren Flaschen aber 300 Meter und weiter tragen muss, der wirft sie eher ins Gebüsch. Diese Logik leuchtet den meisten Bezirkspolitikern ein. Und viele Bürger verstehen ohnehin nicht, wie es daran Zweifel geben kann. Laut einer Umfrage der Berliner Woche befürworten 93 Prozent der Leser die Beibehaltung des jetzigen Holsystems.

Der Betreiber der Glascontainer, das Duale System Deutschland (DSD), ist jedoch Freund einer anderen Denke. Das DSD hält die so genannte Iglu-Lösung für die ökologisch sinnvollere, erprobt sie gerade in einigen Bezirken - und will Sammelstellen jenseits der Wohnanlagen künftig auch in Charlottenburg-Wilmersdorf platzieren. Dann wäre es mit der Abholung im Hof schon ab 2015 vorbei.

"Das würde gerade Menschen, die nicht mehr mobil sind, hart treffen", sagt die Grünen-Verordnete Susan Drews. Ihre Fraktion legte nun einen Antrag zugunsten des jetzigen Holsystems vor, der durchgängig Unterstützung findet.

Allerdings ist der Handlungsspielraum von Umweltstadträtin Elfi Jantzen (Grüne) begrenzt. "Das Problem besteht darin, dass der Vertrag für unseren Bezirk schon geschlossen ist", berichtet sie. Um noch aus der Abmachung herauszukommen, müsste es neue Verhandlungen zwischen dem DSD und dem Senat geben. Nach jetzigem Stand sollen 31 zusätzliche Halden auf Straßen platziert werden. "Dafür würden 17 000 von 29 000 Glastonnen in den Höfen verschwinden", nennt Jantzen Zahlen für das Gebiet Charlottenburg-Wilmersdorf, Spandau und Steglitz-Zehlendorf.

Inzwischen formiert sich der Widerstand auf breiter Front. Auch im Senat ist man mit der Anpreisung von Iglus vorsichtig geworden. Man will zunächst bis 2015 prüfen, ob sich die Verunreinigung des Altglases mit anderem Müll durch wohnortferne Container tatsächlich senkt, wie man es derzeit vermutet.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 461× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 428× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 378× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 412× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.730× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.