CDU-Fraktion befürchtet Verlust an Lebensqualität

Die Wochenmärkte erfreuen sich großer Beliebtheit. Der Bezirk muss sparen und will die Märkte daher privatisieren. | Foto: Wecker
  • Die Wochenmärkte erfreuen sich großer Beliebtheit. Der Bezirk muss sparen und will die Märkte daher privatisieren.
  • Foto: Wecker
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Charlottenburg-Wilmersdorf. Auf der nächsten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) soll erneut der Antrag der CDU beraten werden, die Wochenmärkte nicht zu privatisieren.

Die Tagung ist für Donnerstag, 13. Juni, um 17 Uhr im Rathaus Charlottenburg in der Otto-Suhr-Allee 100 anberaumt.Wochenmärkte sind beliebt. Sie arbeiten wirtschaftlich und bringen dem Bezirk auch finanziellen Gewinn. Seit Jahrzehnten, schon lange bevor "Öko" und "Bio" zu politischen Schlagworten wurden, vertrauen die Städter auf die Waren, die die Landwirte aus den umliegenden Regionen in die Städte bringen. Das gilt mehr noch in Zeiten, wo ein Lebensmittelskandal nach dem anderen das Vertrauen in die industrielle und auf Profitmaximierung ausgerichtete Lebensmittelerzeugung erschüttert. "Zu beunruhigend waren die Nachrichten über Pferdefleisch in der Lasagne, dem Analogkäse auf der Pizza, mit Hormonen und Antibiotika gefütterte Tiere oder falsch deklarierte Bioeier", heißt es in einer Stellungnahme des Ortsverbandes Grunewald Halensee der CDU.

Gerade diesen sensiblen Bereich der Volksgesundheit möchte Stadtrat Marc Schulte (SPD) privatisieren. Grund sind die anfallenden Personalkosten in der Verwaltung, die durch die Organisation der Märkte entstehen. Unter dem Punkt "Verschiedenes" wurden die Bezirksverordneten auf einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses von diesem Vorhaben unterrichtet.

Die CDU-Fraktion rückte dieses Thema nun ins Licht der Öffentlichkeit. Es wurden eine Große Anfrage und der Antrag "Wochenmärkte weiterhin in Bezirkszuständigkeit betreiben" in die BVV eingebracht. Die CDU rechnet vor, dass die bezirklichen Märkte einen jährlichen Gewinn von über 60 000 Euro erwirtschaften. Dazu kommen noch einmal etwa ebenso hohe Einnahmen aus den Gebühren, die die Markthändler für die Sondernutzung des öffentlichen Straßenlandes, für die Bearbeitung ihrer Anträge und für die Verrechnung der von ihnen bezahlten Gebühren an die Bezirkskasse bezahlen müssen. Mit der Privatisierung öffentlicher Einrichtungen und Betriebe haben die Berliner bisher wenig gute Erfahrungen gemacht. Nachteile gleicher Qualität befürchtet der CDU-Ortsverband nun auch bei der Privatisierung der Wochenmärkte: "Der saldierte Gewinn aus wirtschaftlich stärkeren und schwächeren Märkten birgt mittelfristig das Risiko, dass ein privater Betreiber die wirtschaftlich schwächeren Märkte abstößt und damit ein weiteres Stück Lebensqualität in unserem Bezirk wegfällt. Eine Privatisierung der Wochenmärkte würde zu weniger Einnahmen im Haushalt und zum Verlust vieler kleiner regionaler Marktstände führen."

Frank Wecker / FW
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 1.246× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.361× gelesen
  • 1
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 2.310× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 2.270× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.