CFC Hertha 06 gerüstet, doch abseits des Rasens rumort es

Der CFC Hertha 06 (rot-weiß) - hier beim 1:1 im Hinspiel gegen den 1. FC Wilmersdorf - geht ambitioniert in die Rückrunde der Berlin-Liga. | Foto: Nittel
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Charlottenburg. Es könnte alles so schön sein! Sportlich verlief die Hinrunde in der Berlin-Liga für den Aufsteiger CFC Hertha 06 richtig gut. In der Winterpause hat sich der Klub zudem mit nicht weniger als sechs Top-Spielern erneut verstärkt. Und doch herrscht im Lager des CFC jede Menge Frust.

Ein Blick auf die Tabelle nach der Hinrunde verrät, dass die Charlottenburger ihrer Rolle des Geheimtipps gerecht geworden sind: Mit zehn Siegen, zwei Remis und vier Niederlagen überwinterte der CFC in Berlins höchster Spielklasse auf Rang vier. Und jetzt hat man sich noch einmal verstärkt: Mit Halil-Ibrahim Ince, Sertac Beyazgül, Demircan Dikmen, Attila Caliskan und Torwart Ümit-Ramazan Attar kamen gleich fünf Spieler vom Oberligisten BSV Hürtürkel. Darüber hinaus verpflichtete der CFC Fabien Thokomeni von Tennis Borussia. In der Tabelle liegt man hinter den Topteams Tennis Borussia und Tasmania acht Punkte zurück. Allerdings haben die Herthaner ein Spiel weniger absolviert. "Ich denke, wir als Aufsteiger tun gut daran, mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben", relativiert der Vorsitzende der Fußballabteilung Ergün Cakir die Chancen, noch ganz vorn mitzumischen. "Aber wenn die Topteams schwächeln und wir einen guten Lauf haben, kann vieles passieren."

Doch trotz dieser sportlich durchaus rosigen Aussichten herrscht im Lager des CFC Frust. Ärgernis Nummer eins ist ein Urteil vom Verbandsgericht: Die Partie gegen den Nordberliner SC, die die Heiligenseer zwar mit 1:0 gewonnen, dabei allerdings mit Tom-Niclas Zeih einen gesperrten Spieler eingesetzt hatten, war nicht für den CFC gewertet, sondern neu angesetzt worden. Zudem wurde ein Teil der Gerichtskosten den Charlottenburgern auferlegt. Beides bringt Cakir in Rage: "Wir haben nichts falsch gemacht und werden trotzdem zur Kasse gebeten. Das kann nicht sein." Zudem will der Vorsitzende das Urteil nicht akzeptieren. "Bedeutet das, dass man, wenn man kurz vor Schluss einer Partie zurückliegt, einfach einen gesperrten Spieler einsetzen muss und dann wird das Spiel wiederholt?"

Die Partie war übrigens für den 8. Februar neu angesetzt, aufgrund der Witterung aber abgesagt worden. Sie wäre übrigens nicht auf dem Heimplatz des CFC ausgetragen worden, sondern in Eichkamp. Der Kunstrasenplatz Brahestraße ist aufgrund aufgeplatzter Nähte schon seit Oktober und noch mindestens bis zum Ende der Saison gesperrt. Eine Erneuerung des Platzes war für 2015 geplant - bis dato ist aber noch nichts passiert. Und das ist das zweite Ärgernis, das Cakir auf die Palme bringt. "Wir haben in dieser Saison keine Heimspiele, müssen in die Sömmeringstraße, auf die Wally-Wittmann-Sportanlage, in den Kühler Weg oder nach Wilmersdorf ausweichen. Dadurch sind allein unsere Zuschauerzahlen von rund 150 über die Hälfte gesunken." Dass seit dem Sommer zudem eine Sanierung der sanitären Anlagen angedacht war - seit August gibt es kein Warmwasser mehr -, aber noch nicht umgesetzt worden ist, sei das i-Tüpfelchen. "Die Reparatur des Kunstrasens soll wohl 6000 Euro kosten. Ich habe angeboten, dieses Geld vorzuschießen, damit endlich etwas passiert, bis dato aber noch keine Antwort erhalten."

Seit 2011 hat CFC Hertha 06 - nicht zuletzt durch den neuen Vorstand um Ergün Cakir - eine großartige Entwicklung genommen: Die 1. Herren sind von der Bezirksliga bis in die Berlin-Liga durchgestartet. Waren es damals nur sechs, so jagen heute 22 Jugendteams, rund 400 Kinder aus dem Kiez, dem runden Leder hinterher. Und dennoch sorgen die derzeitigen Umstände für viel Frust: "Ganz ehrlich: So schön unsere sportlichen Erfolge auch sind. Wenn das so weitergeht, habe ich bald keine Lust mehr!"

Michael Nittel / min
Der CFC Hertha 06 (rot-weiß) - hier beim 1:1 im Hinspiel gegen den 1. FC Wilmersdorf - geht ambitioniert in die Rückrunde der Berlin-Liga. | Foto: Nittel
Der CFC Hertha 06 (rot-weiß) - hier beim 1:1 im Hinspiel gegen den 1. FC Wilmersdorf - geht ambitioniert in die Rückrunde der Berlin-Liga. | Foto: Nittel
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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