"Unendlich traurig": Spreefüxxe ziehen sich aus 1. Handball-Bundesliga zurück

Die Handballerinnen der Spreefüxxe um ihren Trainer Lars Melzer werden sich aus der 1. Handball-Bundesliga zurückziehen. | Foto: Michael Nittel
  • Die Handballerinnen der Spreefüxxe um ihren Trainer Lars Melzer werden sich aus der 1. Handball-Bundesliga zurückziehen.
  • Foto: Michael Nittel
  • hochgeladen von Michael Nittel

Charlottenburg. Aus finanziellen Gründen werden sich die Handballerinnen der Spreefüxxe zur neuen Saison aus der 1. Bundesliga zurückziehen. Damit zeigt sich einmal mehr, dass der Frauen-Spitzensport in der Hauptstadt einen schweren Stand hat.

„Wir haben keinen Lizenzantrag für die nächste Saison gestellt, denn in der laufenden Spielzeit mussten wir den temporären Ausfall von Sponsoren für die Frauen zwischenfinanzieren“, erklärt Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning, warum es ab dem Sommer keinen Bundesliga-Handball mehr in der Sporthalle Charlottenburg geben wird. „Da auch wir ja nach wie vor ohne Hauptsponsor auf der Trikotbrust spielen, kann die Füchse Berlin Handball GmbH das Risiko nicht mehr tragen.“ Zwar seien für die kommende Spielzeit zusätzliche Sponsorengelder generiert worden. Doch das reiche nicht aus, um die Bundesliga zu finanzieren. Zum einen fehle es an Zuschauereinnahmen, zum anderen am medialen Interesse sowohl der Zeitungen als auch der Radio- und Fernsehsender.

Personeller Aderlass

Darüber hinaus müssen die Spreefüxxe einen personellen Aderlass verkraften: Die schwedische Kreisläuferin Frida Tegstedt ist bereits im März zu Paris Saint Germain gewechselt. Außen Daniela Gustin zieht es zu Randers HK nach Dänemark. Zudem werden sieben weitere Spielerinnen ihre Karriere beenden. Auch die nach wie vor angespannte Sporthallensituation und die damit verbundenen späten Trainingszeiten, die insbesondere die berufstätigen Spielerinnen stark belasten, haben zu dieser prekären Situation beigetragen, da Job und Spitzenhandball in dieser Form kaum noch zu vereinbaren seien.

Aufgrund dieser angespannten Situation hätten alle Spielerinnen in der Vergangenheit finanzielle Abstriche gemacht und zu nicht marktgerechten Konditionen für die Spreefüxxe gespielt – einfach, weil sie gern in Berlin leben und hier privat oder beruflich verwurzelt sind. Um diese Spielerinnen adäquat zu ersetzen, müsste man viel teurere Spielerinnen verpflichten, wofür wiederum ein noch größerer Etat notwendig wäre. „Darin liegt unser Hauptproblem“, erklärt Managerin Britta Lorenz, die den Frauenbereich verantwortet. „Wir sind unendlich traurig über das Ende und werden nun zusammen mit den Sponsoren und den verbleibenden Spielerinnen entscheiden, ob wir für die 3. Liga melden. Damit verbunden wäre ein integriertes Jugendkonzept, um einen guten Unterbau sicherzustellen.“

Die Spreefüxxe waren 2014 in die 1. Bundesliga aufgestiegen. In der laufenden Saison belegen sie momentan den neunten Platz. „Diese Saison werden wir ordentlich und mit großem Engagement zu Ende spielen“, verspricht Trainer Lars Melzer. „Schließlich beenden viele Spielerinnen ihre Karriere und wünschen sich einen gelungenen Abschied.“ min

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 131× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 121× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 195× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 581× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.