Messe Berlin baut Halle für 55 Millionen Euro

Hier wird geklotzt: Das 2014 eröffnete Kongresshaus "City Cube" könnte im Herbst 2018 Gesellschaft bekommen – in seiner Nachbarschaft eröffnet die Halle 27. | Foto: Thomas Schubert
  • Hier wird geklotzt: Das 2014 eröffnete Kongresshaus "City Cube" könnte im Herbst 2018 Gesellschaft bekommen – in seiner Nachbarschaft eröffnet die Halle 27.
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Westend. Das Geschäft boomt, der Raum wird knapp – und das Kongresszentrum ICC liegt weiter brach. Deshalb entschied sich die Messe Berlin jetzt für den Bau einer neuen Halle. Es ist der Auftakt einer Großinvestition über die nächsten 15 Jahre.

Man könnte sagen, sie wird das „Pop-up“ unter den Veranstaltungshallen: die Halle 27. In nur eineinhalb Jahr will die Messe Berlin den Neubau am Südeingang des Geländes aus dem Boden stampfen. Es entstehen 10 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, die man für die Entwicklung in den nächsten beiden Dekaden dringend braucht. Denn bis in die 2030er Jahre will die landeseigene Messegesellschaft nach und nach alle ihre Liegenschaften sanieren. Und braucht bis dahin einen Ort zum Auslagern von Veranstaltungen, die am jeweiligen Schauplatz der Bauarbeiten entfallen – die neue Halle wird immer so genutzt, wie der aktuelle Bedarf es fordert.

Eröffnung im Herbst 2018

„Wir werden das Projekt unverzüglich ausschreiben und dann schnellstmöglich mit dem Bau beginnen, um im Herbst des nächsten Jahres – also noch vor der InnoTrans 2018 – mit der Halle 27 einen problemlosen Ablauf der großen Leitmessen garantieren zu können“, versprach der Vorsitzende der Geschäftsführung, Christian Göke. Im Aufsichtsrat hatten diesem Plan zuvor alle Mitglieder zugestimmt. Investition in Höhe von 55 Millionen Euro tätigt die Messe dabei komplett mit Eigenmitteln. Geld für ein Vorhaben, das die neue Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) als „eines der bedeutendsten Projekte“ in ihrem Einflusskreis preist.

Möglich wird dies auch dank eines Rekordumsatzes im vergangenen Jahr von voraussichtlich 308 Millionen Euro. Und nach Angaben der Messe kam dieser Erfolg der gesamten Hauptstadt zugute. Sie rechnet mit einem Kaufkraftzufluss in Höhe von 1,7 Milliarden Euro.

Einen Löwenanteil des Umsatzes bescheren dabei die fünf internationalen Leitmessen IFA, InnoTrans, ITB Berlin, Fruit Logistica und die Internationale Grüne Woche Berlin. Und eben jene nehmen einen Großteil des Geländes in Beschlag – auch dann, wenn saniert wird.

Als Ausweichfläche dient dann die Halle 27. Ausdrücklich erwähnt die Messe auch den Umstand, dass der Neubau auch für Kongresse herangezogen wird. So macht man sich unabhängig von einer gewichtigen politischen Entscheidung. Saniert der Senat tatsächlich das stillgelegte Kongresszentrum ICC für 200 Millionen Euro? Oder lässt er das Großprojekt fallen?

Kein Provisorium

Während diese Fragen im Raum stehen, erreicht der 2014 erbaute "City Cube" allmählich die Grenzen seiner Kapazität. Offenbar will die Messe Berlin für den schlimmsten Fall gerüstet sein und auch ohne ICC oder ausgebuchtes "City Cube" genügend Kongressfläche vorhalten können.

Alles in allem sieht die Messe das Projekt Halle 27 als Schlüssel für die weitere Entwicklung. „Mit dem Neubau der Halle und der sich daran anschließenden Sanierung des Geländes wird die Messe Berlin zukunftsfest gemacht und der stetig wachsenden Bedeutung dieses Veranstaltungsortes Rechnung getragen“, heißt es in der Mitteilung.

Es handle sich nicht nur um ein Provisorium, sondern um eine Vervollständigung des Ensembles: „Die Halle 27 wird zudem den Rundlauf des Geländes schließen und nach Abschluss aller Sanierungsarbeiten als zusätzliche Flächenkapazität zur Verfügung stehen.“ Anders gesagt: Es soll ein Lückenfüller werden, kein Lückenbüßer. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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