Alliierten-Museum stellt zwei neue Angebote zur Geschichte der Amerikaner im Südwesten vor

Der Checkpoint Charlie im Jahr 1966: Amerikanische Staatsbürger erhalten  Verhaltenshinweise für den Besuch in West-Berlin. | Foto: Alliierten-Museum
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  • Der Checkpoint Charlie im Jahr 1966: Amerikanische Staatsbürger erhalten Verhaltenshinweise für den Besuch in West-Berlin.
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Dahlem. Wo stand das erste AFN-Funkhaus? Was ist aus der Truman Plaza geworden? Wer sich für die Geschichte der amerikanischen Streitkräfte im Südwesten interessiert, kann jetzt selbständig, ohne Führung, auf Spurensuche gehen. Das Alliierten-Museum hat zwei neue Produkte erarbeitet: eine mobile Website fürs Smartphone und ein handliches Büchlein für die Hosentasche. Die beiden Angebote wurden jetzt vorgestellt.

Die mobile Webseite (www.amerikaner-in-berlin.de) stellt zehn Orte im Bezirk vor, die durch die Präsenz der Amerikaner geprägt wurden, darunter den Militärbahnhof in Lichterfelde-West, die Kirche der US-Gemeinde oder die Dreipfuhlsiedlung, 1956/57 im Stil amerikanischer Vorstädte errichtet. Zu jedem Ort gibt es Hinweise auf Sehenswertes in der unmittelbaren Umgebung. Auf einer interaktiven Karte sind alle Orte abrufbar, und der Nutzer kann eine geführte Tour ablaufen. Startpunkt ist am Outpost-Kino auf dem Gelände des Alliierten-Museums, Ziel an der Alliierten-Kommandantur in Dahlem.

„Die Webseite kann natürlich erweitert werden“, sagte Arno Helwig, der als Projektleiter die beiden neuen Produkte betreut.

Das kleine Buch „Die Amerikaner im geteilten Berlin – Spurensuche im Südwesten der Stadt“ spannt den Bogen etwas weiter. Zu finden sind 23 ehemalige Einrichtungen der Amerikaner mit ihrer Nutzungsgeschichte, darunter auch Orte, die es heute nicht mehr oder nur noch in anderer Form gibt. „Diese verborgenen Orte wollten wir wieder sichtbar machen, eine Zeitschicht freilegen“, erläuterte Helwig.

So wird beispielsweise die Turner-Kaserne am Hüttenweg erwähnt – heute steht dort die Niedrigenergiesiedlung „Am Petersberg“. Im Harnack-Haus in der Ihnestraße war ein Offiziersclub eingerichtet. Es gab nicht nur Empfänge und Konferenzen, sondern auch Bälle und Partys. Besonders die Marine-Bar war beliebt. Nach dem Abzug der Alliierten wurde das Haus an die Max-Planck-Gesellschaft übergeben.

Die Spurensuche im Buch reicht über die Bezirksgrenzen hinaus – auch der Flughafen Tempelhof als Ort der Luftbrücke, die Abhöranlage auf dem Teufelsberg oder der Checkpoint Charlie in der Friedrichstraße sind Themen.

Finanziert wurden Webseite und Buch unter anderem durch die City Tax, der Übernachtungssteuer, die Berlin-Touristen seit 2014 zahlen. Jeder Bezirk erhielt 40 000 Euro mit der Auflage, das Geld für eine kulturelle oder sportliche Förderung zu nutzen. uma

Das Buch „Die Amerikaner im geteilten Berlin“ ist im Ch. Links Verlag in der Reihe „Orte der Geschichte“ erschienen. Es kostet fünf Euro und ist im Buchhandel erhältlich.
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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