Dahlem. Um „Heiße Marken im Kalten Krieg“ geht es in einem Vortrag, zu dem das Alliierten-Museum am Donnerstag, 4. Mai, einlädt. Beleuchtet wird der Briefverkehr über den Eisernen Vorhang hinweg.
Der Kalte Krieg spielte sich nicht nur auf der großen politischen Bühne ab, er betraf auch kleine alltägliche Dinge. So stand der Briefverkehr zwischen Ost und West stark im Zeichen politischen Auseinandersetzungen.
Der Philatelist Jan Heijs aus Amsterdam zeigt in seinem bebilderten Vortrag wie Briefmarken, Stempel und Postkartenmotive nicht nur zum Politikum wurden, sondern auch gezielt für Propagandazwecke eingesetzt werden konnten. Ein aussagekräftiges Beispiel dieses Postkrieges ist ein Brief, der das damalige Leningrad nie erreichte, weil auf der Marke das Europa-Center in West-Berlin prangte. Das Exponat ist in der Sonderausstellung des Alliierten-Museums „1000 Objekte. Berlin im Kalten Krieg“ zu sehen.
Heijs beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit dem Thema Postkrieg. Er ist Herausgeber des Postkrieg-Spezialkatalogs 1870-2008. Ein besonderes Stück aus seiner privaten Sammlung ist eine Postkarte aus Ostberlin, die mit dem Gegenstempel „ ... aber nicht unter kommunistischer Diktatur“ versehen wurde. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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