Ein Dorf wehrt sich gegen die Militärpräsenz

26. Januar 2017
19:00 Uhr
Alliierten-Museum, 14195 Berlin
Das Plakat zum Film „Das verurteilte Dorf“. Copyright: DEFA-Stiftung/Eduard Neufeld | Foto: DEFA-Stiftung/Eduard Neufeld
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Dahlem. Der DDR-Spielfilm „Das verurteilte Dorf“ aus dem Jahr 1951 ist am Donnerstag, 26. Januar, 19 Uhr, im Alliierten-Museum zu sehen.Erzählt wird die Geschichte des fiktiven westdeutschen Dorfes Bärenweiler, dessen Bewohner sich gehen die Errichtung eines Militärflugplatzes auf ihrem Grund und Boden wehren. Dabei erhalten sie Unterstützung aus dem ganzen Land.

Protagonist ist Heinz Weimann, der 1949 aus der Kriegsgefangenschaft in das idyllische Dorf zurück kehrt. Als der Plan des Militärflugplatzes bekannt wird, zieht die Dorfbevölkerung angeführt von Weimann zum Sitz der Landesregierung. Der Protest bleibt erfolglos. Nachdem der Fall jedoch publik wird, erhalten die Dorfbewohner landesweit Solidaritätsbekundungen.

Der Regisseur Martin Hellberg und das Autoren-Ehepaar Kurt und Jeanne Stern wurden für ihr Werk 1952 mit dem Internationalen Weltfriedenspreis ausgezeichnet. Der Film, der zu den erfolgreichsten DEFA-Produktionen zählt, bezieht klar Stellung gegen Kriegsvorbereitungen auf deutschem Boden. Zudem macht er deutlich, welche Macht eine geschlossen auftretende Gesellschaft verkörpern kann.

Der Streifen versuchte außerdem, im Westen gegen die andauernde amerikanische Militärpräsenz Stimmung zu machen. Deshalb wurde er bevorzugt auch an strategisch ausgewählten Orten, vor allem in Grenznähe der Bundesrepublik, gezeigt. Ab Anfang der 1960er Jahre wuchs jedoch die Befürchtung, der Streifen könnte zum Aufstand der Bevölkerung gegen das Regime der DDR animieren.

Gezeigt wird „Das verurteilte Dorf“ im Alliierten-Museum, Clayallee 135, im Rahmen der Ausstellung von „100 Objekte. Berlin im Kalten Krieg“. Eingeleitet wird der Filmabend durch einen Kurzvortrag des Filmhistorikers und DEFA-Experten Günter Agde, der den geschichtlichen Kontext der Produktion behandelt. Der Eintritt ist frei. uma

Mehr Infos unter  818 19 90 und www.alliiertenmuseum.de.
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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