Dahlem. Die Ausstellung „1000 Tücher gegen das Vergessen“ im Museum Europäischer Kulturen (MEK) wird wegen des großen Besucherinteresses bis Sonntag, 2. Juli verlängert.
Im Mittelpunkt der Sonderpräsentation steht die „Rolle des Gedenkens“. Sie erinnert an die Menschen, die seit 1991 im Lauf der Kriege im ehemaligen Jugoslawien getötet wurden. Geflüchtete haben Taschentücher mit den Namen und Lebensdaten der Getöteten bestickt und sie mit Motiven wie Blumen oder Schmetterlingen ausgeschmückt. Die Künstlerin Anna S. Brägger hat die Tücher zu großen Stoffbahnen zusammengefügt. So entstand ein textiles Kunstwerk, das derzeit 47 Meter misst und ständig erweitert wird.
Am Sonnabend, 10. Juni, lädt das MEK von 11 bis 17 Uhr zum Kunst- und Stickprojekt „Questo anonimato è sovversivo“ (dt. „Diese Anonymität ist subversiv“) ein. Der in Berlin lebende italienische Künstler Ruben Montini reist mit einem 30 Meter langen Leinentuch durch Europa und lädt Menschen unterschiedlicher Herkunft dazu ein, an einer symbolischen Tafel Platz zu nehmen und sich mit handgestickten Motiven und individuellen Sticktechniken auf diesem Tischtuch zu verewigen. In drei Veranstaltungen in England, Deutschland und Italien soll so die kulturelle Vielfalt Europas abgebildet werden.
Jeder, der Interesse hat, das „europäische Tischtuch“ mitzugestalten ist herzlich eingeladen. Die Motive sind frei wählbar. Das Material sollte selbst mitgebracht werden. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Die Öffnungszeiten der Ausstellung „1000 Tücher gegen das Vergessen“ im MEK, Arnimallee 25, sind Di bis Fr 10-17 Uhr, Sa/So 11-18 Uhr. Der Eintritt kostet acht, ermäßigt vier Euro. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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