Bodengitter gegen Paarhufer: Friedhof In den Kisseln wird Wildschwein sicher

Am Haupttor kommt eigentlich kein Schwein durch. Doch im Sommer ist der Friedhof 13 Stunden geöffnet. | Foto: Ulrike Kiefert
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Falkenhagener Feld. Auf der Suche nach Eicheln und Blumenzwiebeln verwüsten Wildschweine immer wieder den Friedhof In den Kisseln. Als Reaktion darauf lässt das Bezirksamt jetzt spezielle Bodengitter am Zaun anbringen.

Sie zerstören Gräber, entwurzeln Pflanzen, werfen Grablichter und Grabsteine um. Der Friedhof in den Kisseln ist regelmäßig nächtliches Ziel von Wildschweinrotten. Dabei sollte ein Friedhof Ort stiller Andacht und letzter Ruhe sein. Doch gegen die aufdringlichen Allesfresser scheint kein Kraut gewachsen. Das Bezirksamt kommt mit dem Flicken des Maschendrahtzauns nicht hinterher. Wie auch? Die Schwarzkittel wühlen sich einfach unten durch. Und das Erlegen von Wildschweinen in der Stadt ist zwar erlaubt – solange keine Muttertiere geschossen werden –, aber auch gefährlich.

Nun hat man im Rathaus eine Lösung gegen den ungebetenen Besuch gefunden. Eine spezielle Bodengitterkonstruktion vor dem Haupteingang soll die Wildschweine dauerhaft abhalten. Denn über das Gitter, das in die Fahrbahn eingelassen wird, können die Paarhufer nicht laufen. Etwa vier Wochen wird der Einbau der Bodengitterkonstruktion dauern. In dieser Zeit ist die Zufahrt von der Pionierstraße für Besucher und den Verkehr gesperrt. Weshalb die Nebeneingänge genutzt werden sollten.

Die wiederum werden mit neuen Türfedern ausgestattet. Und der Maschdrahtzaun zur Wirtschaftszufahrt Radelandstraße wird gegen einen eingegrabenen Stabgitterzaun ausgetauscht. Die Haltestelle der BVG ist von den Arbeiten nicht betroffen.

Lebensraum für Wildschweine ja, aber nicht auf Friedhöfen

„Um den Wildschaden zu begrenzen und Trauernden und Friedhofsbesuchern eine würdige Friedhofsanlage zu präsentieren, ist diese Maßnahme unabdingbar und hoffentlich eine gute Lösung für das friedliche Miteinander zwischen Mensch und Tier“, sagt Baustadtrat Frank Bewig (CDU). Wildtiere bräuchten zwar auch in der Stadt einen entsprechenden Lebensraum. „Aber auf keinen Fall auf unseren Friedhöfen.“

Die Maßnahmen wurden mit der Friedhofsverwaltung, dem Wildtierbeauftragten des Berliner Senats, den Berliner Forsten und der Unteren Denkmalschutzbehörde erarbeitet und abgestimmt. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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