Angebotsmieten in Spandau steigen überproportional

Die berlinweite Verknappung von Wohnungen hat auf Spandau voll durchgeschlagen, und zwar so sehr, dass hier die Angebotsmieten stärker gestiegen sind als im Berliner Durchschnitt. Das geht aus dem Wohnungsmarktbericht der landeseigenen Investitionsbank Berlin (IBB) und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen hervor, der am 07.04.2017 vorgestellt wurde.

Grundlage des Wohnungsmarktberichts sind die Angebotsmieten von rund 70.000 Wohnungen, die über das Internetportal ImmobilienScout24 angeboten wurden.

Wer eine Wohnung in Spandau anmietete, musste demnach im Mittel 7,35 € kalt pro Quadratmeter zahlen, wie aus dem Bericht hervorgeht. Im Vorjahr waren es noch 6,99 €. Dies entspricht einer Steigerung von 5,15 %. Berlinweit stiegen die Mietpreise lediglich um 3,07 %.

Die Angebotslücke im unteren Preissegment wird von Jahr zu Jahr größer. Es wird immer schwieriger, preiswerte Wohnungen zu finden. Die Anzahl verringert sich immer weiter. Während 2015 in Berlin noch 22 % der Wohnungen unter 7 € zu haben waren, sind es im Berichtszeitraum nur noch 18 %.

„Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Anspannung auf dem Wohnungsmarkt deutlich verstärkt hat", sagte Katrin Lompscher, zuständige Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen.

Für den Wohnungsmarktbericht hat das Forschungsinstitut RegioKontext erstmalig untersucht, wie das Umzugsverhalten in Berlin ist. Das Ergebnis ist eindeutig: Die Berliner ziehen immer mehr von der Innenstadt in die Außenbezirke und ins Umland.

Spandau gehört aber immer noch zu den preisgünstigsten Berliner Bezirken. Die geringsten Wohnkosten haben Mieter in Marzahn-Hellersdorf mit 6,51 € und die höchsten Wohnkosten Mieter in Friedrichshain-Kreuzberg mit 11,50 €, gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf mit 10,53 € und Mitte mit 10,51 €.

In Spandau gibt es zwischen den einzelnen Ortsteilen und Straßen beträchtliche Unterschiede, wie die nachstehende Übersicht zeigt:

Griesinger Straße 5,57 €, Maulbeerallee 5,68 €, Darbystraße 6,11 €, Gütersloher Weg 6,40 €, Staakener Straße 6,49 €, Germersheimer Platz 6,50 €, Tiefwerder 6,68 €, Eckschanze 6,75 €, Weinmeisterhornweg 6,76 €, Goltzstraße 6,80 €, Zidadellenweg 6,97 €, Adamstraße 6,99 €, Eiswerder 6,99 €, Ackerstraße 7,00 €, An der Kappe 7,00 €, Döberitzer Weg 7,00 €, Gartenfelder Straße 7,00 €, Amorbacher Weg 7,09 €, Carl-Schurz-Straße 7,10 €, Magistratsweg 7,20 €, Pillnitzer Weg 7,25 €, Hakenfelde Nord 7,31 €, Borkumer Straße 7,48 €, Rohrdamm 7,65 €, Börnicker Straße 8,39 €, Alt-Gatow 8,95 €

Kommentar des AMV

„Eine Entspannung des Wohnungsmarktes ist ist auf absehbare Zeit nicht in Sicht", sagte der 1. Vorsitzende des AMV - Alternativer Mieter- und Verbraucherschutzbund e. V., RA Uwe Piper. „Die Mieten werden weiter steigen", so Piper. „Wir nähern uns rasant der 10 € Marke", meint Piper. „Alleine mit Neubau ist das Problem nicht in den Griff zu bekommen, da Neubauwohnungen durchschnittlich zu 13 € je Quadratmieter angeboten werden und sich Menschen mit geringem Einkommen derartige Mieten nicht leisten können", kommentierte Piper. „Berlin braucht mehr staatlich subventionierte Mietwohnungen. Die Einkommensgrenzen für den Bezug von Sozialwohnungen müssen dringend angehoben werden", fordert Piper.

Autor:

Marcel Eupen aus Falkenhagener Feld

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