Für ein Miteinander ohne Gewalt: Ausstellung „Echt fair!“ in der Grundschule im Beerwinkel

Schülerinnen stellen sich dem Thema häusliche Gewalt bei der schulinternen Ausstellung "Echt fair!". | Foto: Ulla Ondratschek
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  • Schülerinnen stellen sich dem Thema häusliche Gewalt bei der schulinternen Ausstellung "Echt fair!".
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Die in sechs Stationen gegliederte Exposition "Echt fair!" für Schüler und Schülerinnen bis zur achten Klasse ist interaktiv und setzt auf die sensible Thematik der häuslichen Gewalt.

„Echt fair!“ ist eine interaktive Ausstellung der Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen (BIG) zur Prävention von häuslicher Gewalt. Sie richtet sich an Schulkinder ab der fünften bis zur achten Klasse und ist geeignet für Jugendliche und Kinder ab dem elften Lebensjahr. Die Wanderausstellung kann über einen bestimmten Zeitraum in Berlin aber auch bundesweit geliehen werden. Für eine 14-tägige Ausstellungspräsenz in den hauseigenen Räumlichkeiten hat sich vor kurzem auch die Grundschule im Beerwinkel entschieden.

In der vergangenen Woche hat dort die Initiative in Zusammenarbeit mit der Grundschule und der örtlichen Polizei ihre Zelte aufgeschlagen. „Die Wanderausstellung ist zum ersten Male und für insgesamt 14 Tage bei uns in der Schule stationiert und richtet sich an die Kinder der fünften und sechsten Klasse“, erklärt Schulleiter Sven Olsok-Becker, der sich bis dato über durchaus positive Rückmeldung seitens der Schüler und Schülerinnen sowie der Lehrkräfte freuen darf. Grundschule, Initiative und Polizei ziehen projektbezogen an einem Strang: Ein Polizeibeamter sowie die Schulsozialarbeiter begleiten die Ausstellung und vor allem die Kinder aktiv beratend, um ihnen diese Thematik näherzubringen.

"Wir gucken hin"

Einen konkreten Anlass zur Initiierung dieser interaktiven Exposition mit Hörstationen, Schiebetafeln und Magneten oder Spiegel, vor denen die Kinder sich nach Regieanweisungen als Schauspieler probieren dürfen, und Integration dieser in den Schulbetrieb habe es nicht gegeben. Doch vom Tisch fegen lasse sich das Thema Gewalt ganz und gar nicht. Nicht in Deutschland, Berlin und eben auch nicht in Spandau. „Für uns gibt es kein Tabu. Wir gucken hin und nicht weg und verstehen es als unseren Auftrag, das Thema der häuslichen Gewalt in der Schule zu behandeln“, teilt Olsok-Becker mit. Schließlich solle die Ausstellung Kindern auch die Möglichkeit geben zu sehen, dass vieles, was Zuhause passiert, nicht immer rechtens und richtig ist. „Oft wissen sie dies nicht und nehmen das Problem gar nicht als solches wahr, weil sie es nicht anders kennen. Außerdem ist es hilfreich zu wissen, dass es Erwachsene gibt, die Hilfe leisten können“, sagt Olsok-Becker.

Gewaltprävention ist an vielen Schulen Berlins und Deutschlands ein fester Bestandteil des Schulalltags. Doch viele Mädchen und Jungen in belasteten Familien erleben oder erfahren am eigenen Leibe häusliche Gewalt oder werden durch Gewalt zwischen Eltern oder Eltern und Geschwistern zu Zeugen. Gewalt in den schulischen Einrichtungen passiert daher nicht grundlos, sondern resultiert oft genug aus Zuhause wahrgenommener und erlernter Gewalt. „Echt fair!“ begegnet diesem Thema über die Vermittlung von Präventionsbotschaften und in Form dieser interaktiven und spielerischen Ausstellung, die alle Sinne anspricht, und bezieht sich auf eine ganzheitliche Betrachtung von Ursachen und Auswirkungen von Gewalt an Schulen.

Autor:

Mia Bavandi aus Reinickendorf

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