Gegen Barrieren im Alltag: Menschen mit Handicap und Flüchtlinge feierten gemeinsam
Französisch Buchholz. So ausgelassen und unbeschwert sieht man die Menschen nur selten auf dem Gelände des econoparks Pankow. Aber zum „Tag der internationalen Begegnung“ stand das gemeinsame Feiern statt des Arbeitens im Mittelpunkt.
Organisiert wurde der „Tag der internationalen Begegnung“ gemeinsam von Mitarbeitern der Kaspar-Hauser-Stiftung und der Delphin-Werkstätten des Sozialdienstes katholischer Frauen. Beide betreiben im Gewerbepark in der Pankstraße 8-10 Werkstätten, in denen sie Menschen mit Handicap beschäftigen. Einige sind im Garten- und Landschaftsbau tätig. Andere führen Montagearbeiten für die Industrie aus oder verpacken Produkte.
In den vergangenen Monaten unterhielten sich die Beschäftigen und ihre Betreuer viel über die in Berlin ankommenden Flüchtlinge. Sie kamen zu der Auffassung, dass auch diese mit vielen Barrieren im Alltag zu kämpfen haben. Während es bei ihnen vor allem Sprachbarrieren sind, haben es die Beschäftigten hingegen in ihrem Alltag mit Barrieren zu tun, die auf ihr Handicap zurückzuführen sind.
Damit sie sich näher kennenlernen können, entstand die Idee, ein Fest für und mit Geflüchteten zu organisieren. Unter dem Motto „Gemeinsam für eine barrierefreie Stadt“ fand vor wenigen Tagen dieses Fest für Menschen mit und ohne Behinderung aus unterschiedlichen Kulturen statt. Die Verständigung klappte reibungslos: mal mit Gesten, mal in leichter Sprache, mal mit Wortfetzen in unterschiedlichen Sprachen. Außerdem konnte Kulinarisches aus aller Welt probiert werden, zum Teil gekocht mit Kindern und Jugendlichen aus einer Pankower Willkommensklasse. Zur Unterhaltung gab es ein musikalisches Bühnenprogramm und Aktionen zum Mitmachen wie ein Trommeln und Tanzen.
Die Delphin-Werkstätten und die Kaspar-Hauser-Stiftung wollen mit solchen Aktionen die gelebte Inklusion im econopark auch auf barrierefreie Begegnungen mit Menschen aus aller Welt ausdehnen. „Mit solchen Aktivitäten bauen wir Brücken zwischen allen Menschen, überwinden Unsicherheiten und Ängste im Umgang miteinander“, sagt die Vorstandsvorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen Berlin, Dagmar Löttgen. Nach dem Erfolg des ersten Aktionstages sind weitere gemeinsame Aktivitäten mit Flüchtlingen geplant. BW
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