Nachbarschaftsinitiative Friedenau will Treuhänderschaft für Jugendstilhaus

Hartnäckig kämpft die Nachbarschafsinitiative Friedenau dafür, dass ein Jugendstilhaus an der Ecke Stubenrauch- und Odenwaldstraße wieder bewohnt werden kann. Seit Jahren lässt die Eigentümerin es verkommen.

Ihren „Häuserkampf“ führr sie seit April 2016 mit vielen kreativen Aktionen. Das Motto: Steter Tropfen höhlt den Stein. Die Initiative will erreichen, dass für das Haus ein Treuhänder eingesetzt wird. Dann könnten die großen Wohnungen parzelliert, das Dachgeschoss ausgebaut, im Erdgeschoss ein Café oder ein Nachbarschaftstreff eingerichtet werden, so Sprecherin Ingrid Schipper in einem früheren Gespräch mit der Berliner Woche. 16 Drei- bis Siebenzimmerwohnungen gibt es im Haus.

2017 wurden viele Beschwerde-E-Mails ans Ordnungsamt verschickt oder ein Brief formuliert, den Nachbarn an Stadtentwicklungsstadtrat Jörn Oltmann (Grüne) versenden sollten. Zehn „Sit-ins“ wurden vor dem Haus abgehalten, Slogans auf Plakaten an den Bauzaun gehängt, Unterschriften gesammelt, uauf geheimem Weg Plakate in die Fenster des offiziell unzugänglichen Hauses geklebt. Die Nachbarschaftsinitiative weiß, dass sie sich zuweilen in einer rechtlichen Grauzone bewegt.

Ihre Mitglieder betreiben Lobbyarbeit im Abgeordnetenhaus und beim Senat. Höhepunkt war unlängst eine Begegnung mit Bausenatorin Katrin Lompscher. Die Linken-Politikerin sieht finanziellen Spielraum bei einer Ersatzvornahme – der Bezirk beseitigt Mängel und holt sich die Kosten von der Eigentümerin zurück – und im Milieu- und Denkmalschutz weitere Hebel zur Behebung des Leerstands. Was die Initiative gefordert hat, wird zum 30. April vom Abgeordnetenhaus beschlossen: die Novellierung des Zweckentfremdungsverbotsgesetzes, was eine Treuhänderschaft leichter macht.

2018 wollen die Aktivisten weiter an ihrem Wohnkonzept tüfteln, einmal im Monat „vor den Bauzaun ziehen“ und Kontakt zu möglichen Treuhändern, in Schöneberg aktiven Wohnungsbaugesellschaften, aufnehmen. Die müssten aber laut Lompscher bewohnbare Wohnungen vorfinden.

Die Initiative trifft sich wieder am 11. Januar um 19 Uhr im Nachbarschaftshaus Friedenau, Raum 402, Holsteinische Straße 30; Infos: ni-friedenau@gmail.com.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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