Daniel Krügers letzte Chance? Breslauer Platz: Rot-Grün droht dem Baustadtrat mit der Bezirksaufsicht

Tempelhof-Schönebergs Baustadtrat Daniel Krüger. | Foto: KEN
2Bilder
  • Tempelhof-Schönebergs Baustadtrat Daniel Krüger.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Friedenau. Der nächste Akt in der Tragikomödie um die Umgestaltung des Breslauer Platzes hat begonnen. SPD und Grüne drohen dem CDU-Baustadtrat mit dem Einschalten der Bezirksaufsicht.

Die Bezirksverordneten hatten bereits viereinhalb Stunden getagt, als der Tagesordnungspunkt „Sofortige Umsetzung der BVV-Beschlüsse zum Breslauer Platz“ aufgerufen wurde. Zur Erinnerung: Die rot-grüne Zählgemeinschaft fordert seit nunmehr anderthalb Jahren die Umsetzung ihres Beschlusses, den Platz und die Lauterstraße in eine plane Fußgängerzone umzuwandeln. Dazu soll die kurze Lauterstraße zwischen Haupt- und Niedstraße der Platzfläche zugeschlagen werden. Das Bezirksamt, bekanntlich ein Kollegialorgan aus SPD-, CDU- und Grünen-Vertretern, entschied sich am 15. Juli gegen den rot-grünen Beschluss und für die Beibehaltung der Lauterstraße als verkehrsberuhigte „Fahrgasse“.

Mit dem jetzt neuerlich eingebrachten Antrag auf sofortige Umsetzung der Beschlüsse zum Breslauer Platz wollte Rot-Grün die Entscheidung des Bezirksamts aufheben. Die Zählgemeinschaft hat sich dank ihrer Mehrheit im Bezirksparlament damit auch durchgesetzt. Unter anderem auch mit dem Verweis, dass das Bezirksamt dem Beschluss der BVV vor der Sommerpause, die Lauterstraße umzuwidmen und ein sogenanntes Teileinziehungsverfahren in die Wege zu leiten, innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist von zwei Wochen nicht widersprochen habe. Sollte das Bezirksamt beziehungsweise der zuständige Dezernent, also Baustadtrat Daniel Krüger, dem Beschluss auch jetzt nicht folgen, wollen SPD und Grüne die Bezirksaufsicht anrufen.

SPD-Fraktionschef Jan Rauchfuß und sein Kollege Reinhard Janke, Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses, sowie von grüner Seite der Fraktionsvorsitzende Jörn Oltmann und der baupolitische Sprecher Ulrich Hauschild sagten: „Die BVV bestimmt die Grundlinien der Verwaltungspolitik.“

Vor der Abstimmung kam es zu einem heftigen Schlagabtausch. Ulrich Hauschild nannte eine sofortige Umsetzung des rot-grünen Beschlusses zum Breslauer Platz Krügers „letzte Chance“. Die Bürger stünden hinter der Zählgemeinschaft, meinte Reinhard Janke.

Die CDU konterte mit Peter Rimmler, Rot-Grün lasse „sehenden Auges“ Geld verfallen. Denn durch das langwierige und kostspielige Entwidmungsverfahren für die Lauterstraße, das laut Daniel Krüger eingeleitet worden ist, könnten die Bauarbeiten auf dem Platz in diesem Jahr nicht mehr abgeschlossen werden. Und Fraktionschef Ralf Olschewski: Das Bezirksamt habe die Wünsche von Rot-Grün geprüft und „mit stichhaltigen Argumenten“ verworfen. „Der Breslauer Platz wird aller Voraussicht nach auf Vollendung warten müssen, dies zu Lasten der Friedenauer Bürgerschaft, der Markttreibenden und Händler, Besucher und Anlieger.“ KEN

Tempelhof-Schönebergs Baustadtrat Daniel Krüger. | Foto: KEN
Da war auf dem Breslauer Platz die Welt noch ziemlich in Ordnung. Baustadtrat Daniel Krüger 2013 bei einer öffentlichen Präsentation der Pläne. | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

19 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 1.266× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.381× gelesen
  • 1
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 2.333× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 2.291× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.