Rotkreuz-Museum feiert sein 25-jähriges Bestehen

Ronald Fehrmann in einer DRK-Uniform aus dem Ersten Weltkrieg. | Foto: KEN
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  • Ronald Fehrmann in einer DRK-Uniform aus dem Ersten Weltkrieg.
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Friedenau. Das Rotkreuz-Museum in Friedenau ist 25 Jahre alt geworden. Auf rund 350 Quadratmetern Ausstellungsfläche können Medizininteressierte hier auf Entdeckungsreise in die über 150-jährige Geschichte des Sanitätsdiensts gehen.

Freundlich begrüßt Ronald Fehrmann die Gäste am Besuchereingang. Der ehrenamtliche Rotkreuzhelfer steckt in einer Uniform aus dem Ersten Weltkrieg. Das stimmt gut ein auf die Hunderte von Exponaten, die im Museum präsentiert werden: Schriften, Fotos, Plakate, Modellautos von Rotkreuz-Fahrzeugen, medizinisches Besteck und medizinisch-technische Geräte und Hilfsmittel aller Art.

Sie erzählen die Geschichte des Roten Kreuzes von der Gründung 1863 nach der Schlacht von Solferino bis heute. Präsentiert werden der Sanitätsdienst, die Wasser- und Bergwacht, der Blutspendedienst und die Rettungshundestaffel, das Jugendrotkreuz und die DRK-Schwesternschaften. Schwerpunkt der Ausstellung unter dem Motto „Im Mittelpunkt der Mensch“ ist das seit 1921 bestehende Deutsche Rote Kreuz mit den von 1950 bis 1990 getrennten Verbänden in der BRD und der DDR bis zum vereinten deutschen Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege.
Der Weg bis zum eigenständigen Museum in Räumen des DRK-Landesverbands Berlin war oft steinig. Angefangen hat alles Ende der 70er-Jahre. Damals sollte der ehrenamtliche DRK-Helfer Hans-Joachim Trümper alte Utensilien des Kreisverbands Neukölln aussortieren, was er aber nicht tat, sondern sammelte und in den Kellerräumen des Kreisverbands einlagerte.

Mit zwei Jubiläen 1988, dem 100. Geburtstag der Neuköllner Rotkreuzler und 125 Jahre Internationales Rotes Kreuz, war die Idee einer Ausstellung geboren. „Im Mittelpunkt der Mensch“ wurde nach mehrjähriger Vorbereitungszeit im Heimatmuseum Neukölln gezeigt und ging anschließend auf Wanderschaft. Zuletzt machte die Schau im Frühjahr 1990 Station im Rathaus Schöneberg.
Eine erste feste Bleibe fand die Ausstellung im selben Jahr am Britzer Damm in Räumen der DRK-Sozialstation Neukölln. Nach fünf Jahren aber mussten Sozialstation und Museum ausziehen. Die Mietkosten waren zu hoch. Ersatzräume für das Museum fanden sich in der Geschäftsstelle des DRK-Landesverbands in Friedenau.

Dann ein Schock: Der Landesverband meldete 2001 Insolvenz an. Der Museumsbetrieb wurde eingestellt. Eine Übernahme durch den Bundesverband scheiterte. Museumsleiter Hans-Joachim Trümper und seine verbliebenen Mitarbeiter entschieden sich für die Gründung eines Vereins. Sie erfolgte am 29. Januar 2003. Ein Jahr später, während der Langen Nacht der Museen, konnte die Wiedereröffnung in der Friedenauer Geschäftsstelle gefeiert werden.
„Die Pflege des Geschichtsbewusstseins der Rotkreuzbewegung ist notwendig“, sagte Uwe Kärgel, Präsident des DRK-Landesverbands, beim Festakt Anfang Juni über die Museumsarbeit. Und Volkmar Schön, Vizepräsident des Deutschen Roten Kreuzes und Archäologe, ergänzte: „Man darf etwas nicht einfach so wegschmeißen.“

Rotkreuz-Museum Berlin, Bachestraße 11, Besuchereingang: Görresstraße 12-14, mittwochs, 17-20 Uhr und nach Vereinbarung, 60 03 00 12 60 oder rotkreuzmuseum@drk-berlin.de; www.rotkreuzmuseum-berlin.de.
KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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