Elternvertretung scheitert mit Ideen zur Verkehrsberuhigung

Verkehrlicher Brennpunkt nahe der Ruppin-Schule: die Laubacher und die Offenbacher Straße. | Foto: KEN
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Friedenau. Für den Vorstand der Gesamtelternvertretung (GEV) der Ruppin-Grundschule herrscht zu viel Verkehr an Offenbacher und Laubacher Straße. Vorschläge der GEV, wie das Verkehrsaufkommen zu mindern sei, wurden bisher zurückgewiesen.

Nach Ansicht der GEV wird der Verkehr von Eltern verursacht, die ihre Kinder im Auto bis vor den Schuleingang fahren und dies – wie man von den Vorkommnissen vor der Werbellinsee-Grundschule in Schöneberg weiß – gern rasant und ruppig.

Die Forderung der Elternvertretung 2014, auf der Laubacher Straße Tempo 30 einzurichten, lehnten Verkehrslenkung Berlin und der damalige Stadtentwicklungsstaatssekretär Christian Gaebler (SPD) ab, ebenso wie die nach einem Zebrastreifen an der Offenbacher Straße, Ecke Laubacher Straße im Jahr 2015.

Nach diesen Ablehnungen setzte sich das Bezirksamt bei der neuen Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz für andere bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung ein. Beschlossen wurde eine sogenannte Aufpflasterung, die das Land Berlin sogar finanziell unterstützt. Die Eltern halten das nicht für eine geeignete Maßnahme und wollen die Aufpflasterung stoppen.

„Das wäre nicht sinnvoll“, wehrt Stadträtin Christiane Heiß von den Grünen ab. „Durch die Aufpflasterung wird die Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer erhöht“, sagt sie. Außerdem wolle das Bezirksamt die Verkehrssituation am Eingang der Grundschule weiter beobachten und nach Bedarf weitere Maßnahmen prüfen, so Heiß.

Auch eine weitere Idee der GEV stößt bei Verwaltung und Polizei auf wenig Gegenliebe: die Schulstraße. Um den allmorgendlichen Stau und die Gefahren für die Kinder zu mindern, die zu Fuß oder mit Fahrrad und Roller kommen, soll die Offenbacher Straße morgens zwischen 7.45 und 8.15 Uhr gesperrt und die Kinder im „Elterntaxi“ sollen am Südwestkorso oder anderswo herausgelassen werden. Einen Test plante die Elternvertretung im Rahmen der Aktion „Zu Fuß zur Schule“, die vom 18. bis 29. September stattfand. Er wurde nicht genehmigt.

„In Hannover gibt es bereits ein Projekt vor einer Grundschule, bei dem die Straße morgens für 45 Minuten gesperrt wird. Warum das in Berlin nicht auch gehen soll, ist nicht zu erklären", sagt Christian Fischer, Vorsitzender der Gesamtelternvertretung. Fischer wirft Verwaltung und Polizei „Phantasielosigkeit“ vor. Der Vorsitzende weiter: „Es kann der Eindruck entstehen, dass die dauerhafte Verkehrsbehinderung durch mit dem Auto vorfahrender Eltern in Kauf genommen wird, weil andere Lösungen möglicherweise zu anstrengend sind.“

Die Gesamtelternvertretung der Ruppin-Grundschule lädt Verwaltung und Polizei zum Dialog ein, „um gemeinsam eine Lösung für die gegenwärtige Verkehrssituation zu finden“, so Christian Fischer. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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