Trauer um Fritz: Der vier Monate alte Eisbär starb an einer Leberentzündung
Friedrichsfelde. Als die Eisbären-Pfleger am Morgen des 6. März nach dem Eisbärennachwuchs schauten, fanden sie im Stall ein apathisches Tier vor. Auch eine Akutversorgung konnte ihm nicht mehr helfen.
„Wir sind fassungslos, sehr traurig und deprimiert“, sagte Tierparkdirektor Andreas Knieriem. Erst, wenn die genaue Ursache für den Tod des Bären gefunden ist, „werden wir entscheiden, wie es mit der Eisbärenzucht in Berlin weitergeht“, so Knieriem. Gegen 8 Uhr morgens fanden Pfleger den kleinen Fritz in einem besorgniserregenden Zustand im Stall liegen. „Sofort berieten die Tierärzte, Kuratoren und Pfleger, die Eisbären-Mutter vom Jungtier zu trennen, um Fritz näher zu untersuchen“, informierte der Tierpark am Nachmittag desselben Tages.
Tierpark-Direktor und Tierarzt Andreas Knieriem sagte alle Termine ab, um im benachbarten Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung die aufwendigen Untersuchungen mitzuverfolgen. Zunächst gab es keinen eindeutigen Befund. Einzig die Blutwerte zeigten Leberwerte, die auf eine Entzündung des Organs hinwiesen. Zunächst sollte ein spezielles Antibiotikum und Schmerzmittel dem Bären wieder auf die Beine helfen.
Gegen 19.30 Uhr wurde der Atem des Jungtiers jedoch unregelmäßig. Tierarzt Dr. Andreas Pauly ergriff daraufhin weitere Maßnahmen. Fritz bekam eine Atemstimulans. Doch selbst eine Herzdruckmassage und Sauerstoff halfen nicht. Der erst vier Monate alte Eisbär verstarb am 6. März gegen 20 Uhr. Tags darauf ergab die Obduktion des Bären, dass das Tier aufgrund eines Leberschadens wohl an Multiorganversagen starb. Weitere Untersuchungen sollen Klarheit bringen.
Fritz kam am 3. November 2016 zur Welt und war nach 22 Jahren der erste Eisbären-Nachwuchs im größten Landschaftstierpark Europas. Die siebenjährige Mutter Tonja hatte Zwillinge geboren. Nur wenige Tage nach der Geburt starb eines der beiden Eisbärenbabys: Die Sterblichkeit bei den Jungtieren ist in den Anfangstagen mit 50 Prozent sehr hoch. Umso überraschender kam nun für das Pfleger-Team die plötzliche Erkrankung des mittlerweile vier Monate alten Eisbären-Jungen. KW
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