Initiative will altes Rathaus für Kultur entwickeln
Friedrichshagen. Seit 1899 steht das Rathaus mit seinem Renaissancegiebel an der heutigen Bölschestraße und das Motto "Dem Wohle der Bürger" prangt über den Fenstern des Ratssaals. Das soll jetzt wieder Programm werden.
Seit Mitte Februar ist es gewiss: Das über 100 Jahre alte Gebäude gehört wieder den Bürgern. Der Liegenschaftsfonds Berlin hat den bereits im Dezember 2013 mit der Rathaus Friedrichshagen Projekt GmbH & Co KG geschlossenen Vertrag bestätigt. Damit ist der sogenannte Gremienvorbehalt, der aufschiebende Wirkung hätte haben können, beendet. "Wir werden den Restkaufpreis kurzfristig belegen und das Rathaus in die Bewirtschaftung übernehmen", sagt Tobias Apelt, einer der Initiatoren.
Während das Grundstück an der Bölschestraße für 40 Jahre in Erbaupacht genommen wird, muss das Gebäude gekauft werden. Dafür und für die mit 2,5 Millionen Euro veranschlagte Sanierung von Rathaus und Nebengebäuden werden sogenannte Ratsscheine ausgegeben. Dafür zahlt jeder Inhaber 5000 Euro, weitere 5000 Euro müssen als Bürgschaft übernommen werden. "Wir geben 160 dieser Anteilscheine aus", sagt Tobias Apelt. Die ersten elf Scheine sind bereits vergeben, weitere Mitstreiter jederzeit willkommen.
In den kommenden Wochen soll das Rathaus bereits temporär genutzt werden, unter anderem für Konzerte und Hochzeitsfeiern. Beim nächsten Kneipenmusikfest am 8. März ist auch der historische Ratssaal Veranstaltungsort. Ab 20 Uhr spielt die Band "4 Jackson" Blues, Jazz, Samba und Tango.
Bevor das Rathaus für Einrichtungen wie einen Ratskeller, eine Kindertagesstätte und Bürgerbüros genutzt werden kann, muss es jedoch brandschutzgerecht umgebaut werden. Unter anderem werden eine zusätzliche Feuertreppe und ein Fahrstuhl angebaut. Baubeginn dafür soll im kommenden Jahr sein.
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