Auf dem Anschutz-Areal gab es den Spatenstich für den Mercedes-Platz

Flanieren auf dem Mercedes-Platz. | Foto: Anschutz Entertainment Group
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Friedrichshain. In den Reden klangen viele Superlative an. Besonders, ja einmalig werde das geballte Angebot an Freizeitmöglichkeiten. Dazu kämen Hotels, Büros sowie eine großzügige Freifläche.

Das alles bezog sich auf das "Mercedes-Platz" genannte Quartier auf der Südseite der Arena an der Mühlenstraße. Am 6. Juni gab es dafür den offiziellen Spatenstich. Die Bauzeit ist auf 27 Monate terminiert, also bis zum Herbst 2018. Das einst mit dem Namen Entertainment District bezeichnete Projekt soll zum Herzstück des gesamten Gebiets werden.

Auf einem Areal von 20 000 Quadratmetern entstehen vier Gebäudekomplexen mit einer Bruttogeschossfläche von insgesamt 70 000 Quadratmetern. Dort einziehen sollen ein Kino mit ungefähr 2500 Plätzen in 14 Sälen, ein Bowling-Center, bestehend aus 28 Bahnen, 15 Gastronomiebetriebe sowie eine Music Hall, in die 4000 Besucher passen.

Dazu kommen zwischen 9000 und 10 000 Qudratmeter Bürofläche, zwei Hotels mit insgesamt 372 Zimmern, ein Besucherzentrum und zwei Showrooms, die von der Daimler AG genutzt werden.

Vergnügungsviertel vollendet eine Vision

Der Autobauer fungiert gleichzeitig als Partner der Anschutz Entertainment Group (AEG), worauf bereits der Mercedes-Platz hindeutet. Schon seit vergangenem Juli trägt die große Halle den Namen Meredes-Benz Arena. Auch die Vertriebszentrale der Firma befindet sich seit 2013 an der Mühlenstraße. Seither sind weitere Unternehmen auf das Areal gezogen oder haben das vor. Die AEG ist wiederum als Investor für das Bauprojekt verantwortlich und beziffert die Gesamtkosten mit rund 200 Millionen Euro.

Mit dem neuen Vergnügungsviertel werde die Vision Wirklichkeit, die Philip Anschutz vor genau 15 Jahren zum Kauf des ehemaligen Eisenbahngeländes zwischen Warschauer Brücke und Postbahnhof bewogen hätte, schwärmte Tom Miserendino, Europachef der Entertainment Group. Dieser wollte hier von Anfang an ein lebendiges Quartier.

Dass damit nicht nur die künftige Ausgehmeile gemeint war, darauf verwies auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), der dabei das gesamte Gebiet in den Blick nahm. In einigen Jahren würden hier rund 20 000 Menschen arbeiten, dazu kämen 4000 Wohnungen, was ihn besonders freue. Das alles bedeute ein "Symbol für die wachsende Stadt".

Proteste im Kiez

Wobei Müller nicht verschwieg, dass der Mercedes Platz und die weiteren Bauvorhaben nicht nur auf Wohlwollen im Protest gestählten Friedrichshain-Kreuzberg stoßen. Zu massig, zu kommerziell, zu unpassend für den Kiez lauten einige Schlagworte.

Dazu kommen konkrete Einwände, etwa zum künftigen Verkehrsaufkommen. Das Ergebnis eines Gutachtens, das für die Zukunft keine Dauerstaus an der Mühlenstraße prognostizierte, konnte einige Mitglieder im zuständigen Ausschuss der BVV nicht überzeugen.

Auch Michael Müller mahnte einen behutsamen Umgang mit der Historie des Ortes an, was sich nicht zuletzt auf die benachbarte East Side Gallery bezog. Gleichzeitig zeigte er sich sicher, dass gerade das neue Vergnügungsviertel viele Menschen begeistern werde, "auch diejenigen, die sich jetzt noch fragen, ob wir das alles überhaupt brauchen".

Er wünsche sich dort auch eine Diskussion über die urbane Mobilität und das Zusammenspiel unterschiedlicher Fortbewegungsmöglichkeiten, erklärte Carsten Oder, Leiter des Mercedes-Benz Vertriebs. Vom Fahrrad über Carsharing, öffentlichem Nah- und Individualverkehr. Auch dafür und nicht nur zur Präsentation von Autos werde es in den Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen Platz geben. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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