Unter dem Regenbogen: Kinder, Jugend und Familienzentrum feiert Jubiläum

7. Juli 2017
14:00 Uhr
Regenbogenhaus, 10243 Berlin
Von Tanz bis Stadterkundung: Das Regenbogenhaus wirbt schon am Eingang für seine Angebote. | Foto: Regenbogenhaus
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  • Von Tanz bis Stadterkundung: Das Regenbogenhaus wirbt schon am Eingang für seine Angebote.
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Friedrichshain. In der Spiel- und Krabbelecke sind mehrere Kleinkinder unterwegs. In anderen Räumen trifft sich die Kreativwerkstatt oder die Schach-AG. Im Außenbereich wird geklettert. Und über den Gang schallt laute Musik.

Willkommen in der Kinder-, Jugend und Familienfreizeiteinrichtung Regenbogenhaus in der Kadiner Straße 9. Die quirlige Momentaufnahme vermittelt ein buntes Treiben und rege Nachfrage. Und das für verschiedene Altersgruppen.

Anlass für den Besuch war ein nahes Jubiläum. Am 7. Juli feiert das Regenbogenhaus seinen 25. Geburtstag. Das Gebäude war bereits zu DDR-Zeiten ein Treffpunkt für Heranwachsende, konkret für Junge Pioniere. Nach der Wende ging es in die Verantwortung des Bezirks. Der unterhielt ab 1992 die Freizeitstätte zunächst in Eigenregie, seit 2010 wird es vom Träger "FiPP" (Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis) betrieben. Davor gab es bis 2008 einen umfangreichen Umbau.

Die Möglichkeiten seien seither ziemlich gut, sagt Annett Hauf, die das Haus seit sieben Jahren leitet. Zur Verfügung stehen immerhin 13 sogenannte Funktionsräume, also Zimmer, in denen Angebote stattfinden können. Bei täglich 70 Besuchern, die im Durchschnitt kommen, und sehr vielen Aktivitäten werden die gleichzeitig gebraucht. Auch ein Café, in dem sich auch die bereits erwähnte Krabbelecke befindet, gehört dazu.

Natürlich habe sich seit den Anfängen vor einem Vierteljahrhundert einiges geändert, meint Annett Hauf. Etwa, dass Computer- oder Medienprojekte damals eher in den Kinderschuhen steckten. Gleichgeblieben sei dagegen die Philosophie eines offenen Hauses für viele Altersgruppen und Interessen. Womit es dann auch nicht weit zur nahe liegenden Analogie ist: "So bunt wie ein Regenbogen".

Was an Programm stattfindet, gehe auf die Wünsche der Besucher zurück, und dann werde darüber abgestimmt, sagt Annett Hauf. Diese Grundregeln der Demokratie würden schon für die Kinder gelten. So findet sich im Programm die Klang- und Holzwerkstatt ebenso wieder wie das Familientöpfern. Es gibt Eltern-und-Kind-Turnen, den Garten der Begegnung und nicht zu vergessen das "Radio Regenbogen". Der hauseigene Sender ist für die Musikbeschallung verantwortlich. Jeden Montag gibt es Programm mit den Lieblingssongs der Macher, manchmal auch Wortbeiträge und Interviews.

Schon seit den Anfängen ein Klassiker sind die Stadt-Detektive. Kinder und Jugendliche erforschen ihren Kiez, suchen nach Besonderheiten, registrieren, was ihnen auffällt. Wahrscheinlich sind diese Entdeckungen deshalb so beliebt, weil sie jede Generation von neuem macht und viele Regenbogen-Nutzer gerade in den vergangenen Jahren neu hergezogen sind.

Also alles schick? Natürlich sei es nicht so, dass manches nicht auch noch besser werden könnte, meint die Leiterin. Was ganz konkret die finanzielle Ausstattung betrifft. Die kommt vom Bezirk und sei für die jeweilige Laufzeit zwar ganz in Ordnung, aber klar, mehr könnte es immer sein. Acht weitere Mitarbeiter gebe es außer ihr im Regenbogenhaus, manche in Teilzeit. Dazu kämen Honorarkräfte, zudem leisten Eltern ehrenamtliche Unterstützung. Ohne sie würde einiges nicht gehen.

Noch mehr beschäftigt nicht nur Annett Hauf allerdings die regelmäßige Unsicherheit, in welchem Umfang Einrichtungen wie ihre mit Haushaltsmitteln bedacht werden. Alle zwei Jahre, wenn die neuen Doppeletats aufgestellt werden, wird das zum Thema. Zusammen mit anderen Kollegen aus der Jugend- und Sozialarbeit fordert sie deshalb, ihre Angebote nicht mehr als freiwillige, sondern als Pflichtleistungen in die Haushalte zu verankern. Dazu läuft gerade eine Kampagne unter dem Motto: "T_Rest". Auch die Jubiläumsfeier am 7. Juli dient dabei als Werbung in eigener Sache. Sie findet von 14 bis 18 Uhr statt. Angekündigt sind unter anderem ein Einblick in die verschiedene Projekte sowie eine Reise durch die Geschichte des Hauses. tf

Weitere Informationen, nicht nur zu diesem Tag finden sich unter www.fippev.de/regenbogenhaus.
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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