Beten, streiten und essen im Dunkeln: Der Kirchentag in Friedrichshain-Kreuzberg

Die Emmauskirche am Lausitzer Platz ist ein Veranstaltungsort im Bezirk während des Kirchentags. | Foto: Thomas Frey
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Friedrichshain-Kreuzberg. Berlin steht vom 24. bis 27. Mai im Zeichen des evangelischen Kirchentags. Auch in Friedrichshain-Kreuzberg finden zahlreiche Veranstaltungen im Rahmen dieses Großevents statt.

Programm in den Gemeinden: Mehrere Kirchengemeinden laden zu besonderen Gottesdiensten und weiteren Angeboten ein, etwa am 25. Mai um 21.30 Uhr in der Pfingstkirche am Petersburger Platz. Dort stehen evangelische Frauen von Katharina von Bora, der Gemahlin Martin Luthers, bis heute im Mittelpunkt. Es predigt die Berliner Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein. Weitere Gottesdienste wenden sich zum Beispiel an Familien, Homosexuelle oder stehen im Zeichen der Ökumene.In der St. Thomas-Kirche, Mariannenplatz 28, liegt ein Schwerpunkt auf dem Zusammenleben zwischen Christen und anderen Religionen, am 26. Mai um 20 Uhr geht es zum Beispiel um Religionsfreiheit als bedrohtes Recht.

Die Offenbarungskirche, Simplonstraße 31, öffnet zwischen 25. und 27. Mai jeden Abend von 21 bis 24 Uhr ihr Gute-Nacht-Café, einschließlich Nachtgebet um 22.30 Uhr. Morgen- und Abendandachten gibt es am 25. und 27. Mai jeweils um 9 und 20 Uhr auch im Lazarus-Kirchsaal, Marchlewskistraße 40. Im Andreas-Haus, Stralauer Platz 32, findet am 27. Mai ab 19 Uhr ein Gemeindefest statt. Mit dabei sind auch eine Partnergemeinde aus Lüdenscheid, ein Gospelchor aus Südafrika sowie Flüchtlingsfamilien.

Jugend im Tempodrom: Das Tempodrom an der Möckernstraße 10 wird zum Jugendzentrum. Eine Besonderheit ist das Dunkel-Café. Die Besucher sollen dort nachvollziehen, wie der Alltag von Menschen ohne Augenlicht aussieht, auch beim Essen und Trinken. Hilfe bekommen die Gäste von Schülern der Johann-August-Zeune-Schule für Blinde. Geöffnet ist zwischen 25. und 27. Mai jeweils von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet einen Euro.

Vis-à-vis davon, vor der Ruine des Anhalter Bahnhofs am Askanischen Platz, wird für den Kirchentag eine provisorische Gerüstkirche mit Platz für 200 Personen aufgebaut. Dort findet am 27. Mai um 15 Uhr ein großer Jugendgottesdienst statt.

Streitzentrum Emmaus: Die Emmaus-Kirche am Lausitzer Platz 8 bietet zwischen 25. und 27. Mai ein fast durchgehendes Kirchentagsprogramm. Das Oberthema der meisten Veranstaltungen lautet "Streit und Konflikt". Unter anderem gibt es am 25. Mai um 9 Uhr eine Bibelarbeit mit dem thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke), Thema: "Kann man mit der Bergpredigt Politik machen?" Ramelow diskutiert außerdem zwei Stunden später über Luther, Marx, den Papst und die kapitalistische Zivilisation. Auch die Frauenrechtlerin Seyran Ates, der katholische Theologe und Kirchenkritiker Eugen Drewermann und der ehemalige Fernsehmoderator Franz Alt treten dort auf. Alts Vortrag am 27. Mai um 11 Uhr steht unter der Überschrift "Wer in der Demokratie schläft, kann in der Diktatur aufwachen".

Kultur: Ein Schwerpunkt des Kulturprogramms findet ebenfalls in der Emmaus-Kirche statt. Am 25. Mai um 22 Uhr wird dort der Stummfilm "Luther" aus dem Jahr 1927 gezeigt. Der Organist Stephan Graf von Bothmer hat zu diesem Epos über den Reformator eine neue Filmmusik komponiert, die er live spielt.

Unter anderem deutschsprachigen Indie-Pop gibt es am 25. Mai um 11 Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche, Zossener Straße 65. Gospel und Jazz, gespielt von Orgel und Saxophon, erklingt am 26. Mai um 14 Uhr in der Passionskirche am Marheinekeplatz 1.

Ein Ort für die Bildende Kunst zum Kirchentag ist die Zwingi-Kirche am Rudolfplatz. Vom 25.bis 27. Mai werden dort täglich von 12 bis 22 Uhr Installationen, Performances und Medienkunst gezeigt.

Nachlesen: Einen Überblick über den Kirchentag in Friedrichshain-Kreuzberg bietet die Website www.berlin-evangelisch.de/kirchentag-friedrichshain-kreuzberg. Alle Veranstaltungen finden sich unter www.kirchentag.de. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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