Veganes Bürgerbegehren

Die Kernforderung des Bürgerbegehrens. | Foto: Thomas Frey
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Friedrichshain-Kreuzberg. Der "Veggie Day" war gestern, jetzt kommt die "vegane Wahl".

Zumindest ist sie das Ziel eines Bündnisses, das in Friedrichshain-Kreuzberg ein Bürgerbegehren für ein tägliches Mittagessen frei von tierischen Zutaten gestellt hat. Die Forderung bezieht sich auf alle Verköstigungsstätten, für die der Bezirk zuständig ist. Neben dem Casino im Rathaus Kreuzberg sind das vor allem die Schulmensen.

Das Pflanzenmenü solle ein Zusatz- oder Alternativangebot darstellen, erklärten die Verantwortlichen beim Start der Kampagne am 10. Oktober. Es müsse überall auf dem Speiseplan stehen, wo es mehr als ein Gericht zur Auswahl gibt.

Natürlich hat das Bündnis auch eine Bewusstseinsänderung im Sinn. Mehr vegane Angebote würden für größere Nachfrage sorgen, hoffen die Aktivisten. Das von Seiten der öffentlichen Hand zu stimulieren, sei legitim. Denn es gehe um Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit, Gesundheit, Tierschutz oder Anti-Diskriminierung.

Getragen wird das Bürgerbegehren von Vereinigungen wie "Sentience Politics", dem Vegetarierbund Deutschland (Vebu) und der Albert-Schweitzer-Stiftung. In Friedrichshain-Kreuzberg sehe man eine Bevölkerung, die dafür offen sei.

Ob das so ist, wird sich in den kommenden sechs Monaten zeigen. Bis April 2017 müssen rund 6000 Unterschriften, das entspricht drei Prozent der Wahlberechtigten auf Bezirksebene, gesammelt werden. Wird diese Hürde genommen, kann die BVV dem Anliegen zustimmen oder mit den Initiatoren einen möglichen Kompromiss aushandeln. Ansonsten gäbe es einen Bürgerentscheid.

Im Bezirksamt sei das Begehren "nicht gerade mit Handkuss aufgenommen worden", klingt in einem Halbsatz an. Vielleicht deshalb weil die vegane Alternative teuer werden könnte. Sollten sich 15 Prozent der Schüler dafür entscheiden, würde das Mehrkosten von knapp 300.000 Euro pro Schuljahr bedeuten.

Die Rechnung stimme nur, wenn es die vegane Wahl als zusätzliche Mahlzeit gibt, meinen die Vertreter des Bündnisses. Ersetze sie dagegen ein Fleischgericht, wäre das vielleicht sogar günstiger. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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