Erfolgreiches Geldeintreiben

Friedrichshain-Kreuzberg. Das Bezirksamt habe derzeit finanzielle Ausstände in Höhe von mindestens fünf Millionen Euro. Dazu komme eine ungefähr noch einmal so hohe Dunkelziffer.

Diese Bestandsaufnahme machte Finanzstadträtin Jana Borkamp (Bündnis90/Grüne) vor knapp zwei Jahren. Den schlummernden Geldschatz wollte sie zumindest teilweise heben und hat deshalb ein sogenanntes Forderungsmanagement installiert. Es soll in den Ämtern nach offenstehenden Geldbeträgen fahnden und das gesamte Rechnungs- und Mahnwesen zeitgemäß aufstellen. Das zeigt inzwischen erste Erfolge.

Im vergangenen Jahr hat der Bezirk rund eine Million Euro bisher eher säumig verfolgte Außenstände eingetrieben. Eine weitere Million kam dadurch zusammen, dass bei vielen Leistungen inzwischen Vorkasse üblich ist oder die Kundschaft sehr schnell und intensiv zum Zahlen aufgefordert wird.

In nahezu allen Abteilungen im Bezirksamt wurden nicht beglichene finanzielle Forderungen in der Vergangenheit oft nachlässig und vor allem unkoordiniert verfolgt. Ganz egal, ob es sich um säumige Unterhaltsverpflichtungen für Kinder oder Mahngebühren in der Bibliothek handelte. Schuld daran war nicht zuletzt eine veraltete Arbeitsweise. In manchen Ämtern wurden offene Rechnungen in Akten oder auf Karteikarten vermerkt. Häufig versandete der Vorgang und wurde irgendwann vergessen.

Die Verwaltung mit IT-Maßnahmen einigermaßen auf den heutigen Stand zu bringen, war deshalb die erste Aufgabe des Forderungsmanagements. Alle Ämter sollen ihre Rechnungsvorgänge jetzt über die Onlinedatei „Pro Fiskal“ abwickeln. Dort wird auch automatisch an Mahnungen erinnert. Im vergangenen Jahr waren dort Ausstände in Höhe von rund sieben Millionen Euro verzeichnet. Sie haben sich inzwischen auf ungefähr 5,3 Millionen Euro reduziert. Wobei es weiter eine hohe Dunkelziffer gibt. Denn noch sind längst nicht alle Forderungen bei Pro Fiskal eingegeben.

Außerdem musste eine Summe von rund 700 000 Euro abgeschrieben werden. Meist deshalb, weil es sich dabei um Rechnungen handelt, die schon zehn Jahre und älter sind. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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