Auch Kinder aus Friedrichshain-Kreuzberg erkrankt

Friedrichshain-Kreuzberg. Von der Magen-Darm-Epedemie seit Ende September sind auch vier Schulen im Bezirk betroffen.

Bei ihnen handelt es sich um das Dathe- und Andreas-Gymnasium, die Ellen-Key-Sekundarschule sowie die Margarete-von-Witzleben-Schule für Gehörlose in der Palisadenstraße. Fünf Fälle gab es auch in einer nicht namentlich genannten Kita. Insgesamt waren allein in Berlin rund 2800 Schüler erkrankt. Die vier Schulen haben, ebenso wie viele weitere, bei denen die Epedemie ausbrach, ihr Mensaessen von Zulieferern des Caterers Sodexo bezogen. Ende vergangener Woche wurde dort der mutmaßliche Grund für die Massenerkrankungen gefunden. Auslöser waren wahrscheinlich aus China importierte Tiefkühl-Erdbeeren.Sie waren mit sogenannten Noroviren belastet, die als die wichtigsten Erreger von Magen-Darm-Infektionen gelten.

Im Gegensatz zu den Oberschulen sind keine Krankmeldungen aus den Grundschulen des Bezirks bekannt geworden. "Sodexo gehört zu einem Verbund mehrerer Anbieter, die dort im Sommer eine weitere Belieferung abgelehnt haben", sagt Schulstadtrat Dr. Peter Beckers (SPD). Die Caterer machten damals klar, dass sie für den Preis von 2,10 Euro pro Gericht, den Senat und Bezirk für ein Grundschulessen ausgeben, keinen gesunden und abwechslungsreichen Speiseplan aufstellen können.

Einige Gymnasien und Sekundarschulen, so die jetzt Betroffenen, schlossen dagegen eigene Verträge mit Sodexo und erklärten sich bereit, mehr Geld für das Essen zu bezahlen. Dass es ausgerechnet dort jetzt zu Problemen kommt, findet der Stadtrat zumindest erstaunlich. Wegen der Ferienzeit, die noch bis 14. Oktober dauert, entfiel aktuell das Problem, kurzfristig und flächendeckend nach einem Ersatzanbieter für den Mittagstisch zu suchen. Mit dem Schulbeginn in der kommenden Woche wird Sodexo seine Kunden wieder beliefern. Dafür bekam die Firma bereits am vergangenen Donnerstag grünes Licht von der Senatsbildungsverwaltung. Das Unternehmen hat außerdem eine Entschädigung für die Betroffenen angekündigt. Ob die für alle gilt und in welchem Umfang sie ausfällt, blieb unklar.