Der Literaturwettbewerb ist entschieden

Erfolg dank "Annabel". Sonja Meggers, die Gewinnerin des diesjährigen Ostkreuz-Literaturwettbewerbs. | Foto: Frey
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Friedrichshain. Der Bahnhof Ostkreuz und seine Umgebung regt zu vielen Geschichten an. Und die sollen aufgeschrieben werden.

Seit 2002 ruft das RuDi-Nachbarschaftszentrum regelmäßig zu einem Literaturwettbewerb auf. "Schönes neues Ostkreuz" hieß die Überschrift in diesem Jahr. Mit dieser eigentlich sehr offenen Vorgabe scheinen die professionellen und Hobbyliteraten allerdings gewisse Schwierigkeiten gehabt zu haben. Lediglich neun Arbeiten wurden eingereicht.

Von denen befand die Jury auch nur zwei, statt normalerweise drei Texte, als preiswürdig. Beide hatten vor allem eines gemeinsam: Es handelte sich bei ihnen um wirkliche Erzählungen und nicht, wie bei vielen anderen Arbeiten, um Reflexionen, bei denen häufig die eigenen Befindlichkeiten im Mittelpunkt standen.

Platz zwei ging an Isabel Jankes Geschichte "Brückenkonzert". Sie ist zwar ebenfalls in Ich-Form verfasst, vermittelt aber einen besonderen Ausschnitt auf die Szenerie am Bahnhof. Die Autorin verdingt sich dort als Straßenmusikantin und beobachtet bis zur kleinsten Facette das Treiben um sie herum. Von anderen Akteuren, etwa einem Plakatkleber, bis zur Beschaffenheit einer Mauer. Das alles ist anschaulich, liebevoll und auch mit manchen ungewöhnlichen Sprachbildern beschrieben.

Sonja Meggers "Annabel" nähert sich dem Ostkreuz dagegen aus der Sicht einer nicht namentlich genannten Frau. Deren Weg durch den Bahnhof wird ebenfalls durch viele Details angereichert. Entscheidend ist hier allerdings eine Begegnung am Ringbahnsteig. Sie wird das weitere Leben dieser Frau prägen.

Das Werk besticht vor allem dadurch, dass es die Phantasie des Lesers oder Zuhörers anregt. Er ahnt, dass sie ein ungewöhnliches Ende nehmen wird und wartet auf die Auflösung. Sonja Meggers schafft es, den Spannungsbogen zu halten schließlich das entscheidende Puzzleteil aus dem Nichts und doch stimmig zu platzieren. Dafür gab es den ersten Preis, der am 15. November verliehen wurde.

Die 30-jährige Sozialpädagogin ist bei dem Wettbewerb eine alte Bekannte. Bereits in den vergangenen Jahren hatte sie sich mehrfach beteiligt und schon einige vordere Plätze erreicht. Und jetzt zum ersten Mal gewonnen.

Alle Einsendungen sind auch in diesem Jahr in einem Buch zusammen gefasst. Es kostet fünf Euro und ist bei RuDi, Modersohnstraße 55, erhältlich.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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