Flüchtlinge vom Oranienplatz sollen in die Gürtelstraße, aber wann?

Friedrichshain. Für die Bewohner des Flüchtlingscamps auf dem Oranienplatz sei eine neue Unterkunft gefunden worden, erklärte Sozialsenator Mario Czaja (CDU) bereits im Oktober.

Sein avisiertes Objekt: Ein ehemaliges Hostel in der Gürtelstraße. Allerdings scheint der Einzug in dieses Gebäude weiter Probleme zu machen. Auch in den vergangenen Tagen gab es noch keinen Termin, wann sich die Kreuzberger Campbewohner auf den Weg nach Friedrichshain machen. Dabei sollte das, schon wegen des nahenden Winters, eigentlich im November passieren.

Das Haus in der Gürtelstraße steht zum Verkauf, der aber noch nicht vollständig unter Dach und Fach ist. Der designierte Käufer hatte sich bereits vor einigen Monaten an Czaja gewandt und bot an, das Objekt zeitweise als Unterkunft zur Verfügung zu stellen. Zunächst dachte er dabei an Obdachlose, der Senator überredete ihn, hier eine Bleibe für die Flüchtlinge anzubieten. Die sollen von einem Verein oder Träger betreut werden, der gleichzeitig auch zeitweiliger Mieter werden soll. Das alles zu kären, scheint aber noch weitere Zeit zu benötigen. Was wiederum die Kritik von Bürgermeisterin Monika Herrmann (B 90/Grüne) hervorruft. Wenn massenhaft Flüchtlinge aus Afrika nach Berlin kommen, sei das Land oder gar der Bund dafür verantwortlich, meinte sie.

Ohnehin ist die Bürgermeisterin mit der Lösung Gürtelstraße nicht besonders glücklich. Sie hätte die Menschen vom Oranienplatz lieber im leer stehenden Gästehaus der Schreber-Jugend an der Franz-Künstler-Straße untergebracht.

Dort ist allerdings die Heizung defekt. Ihre Reparatur könnte dauern und es ist nicht geklärt, wer die Kosten übernimmt. Herrmanns Schelte rief wiederum Innensenator Frank Henkel (CDU) auf den Plan, der von "schlechtem politischen Stil" der Bezirkschefin sprach. Friedrichshain-Kreuzberg habe sich jede Einmischung verbeten, meint er. Jetzt die Landesregierung dafür verantwortlich zu machen, sei "unverschämt." Die Bürgermeisterin habe sowohl am Oranienplatz, als auch in der von Flüchtlingen besetzten Schule in der Ohlauer Straße, "eine für alle Beteiligten widrige Situation zugelassen, die ihr längst über den Kopf gewachsen ist."

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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