Mauerkunst auch an der Spreeseite der East Side Gallery

Kunst statt Graffiti. Die Rückseite der alten Grenzmauer an der Mühlenstraße soll Ausstellungsfläche werden. | Foto: Frey
  • Kunst statt Graffiti. Die Rückseite der alten Grenzmauer an der Mühlenstraße soll Ausstellungsfläche werden.
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Friedrichshain. Das Kunstprojekt Wall on Wall soll im späten Frühling, beziehungsweise Frühsommer auf der Mauerrückseite entlang der Mühlenstraße realisiert werden.

Zumindest fordert das die Fraktion Bündnis 90/Grüne in einem Antrag, den sie im Dezember in die BVV einbrachte. Wall on Wall soll gleichzeitig den Auftakt für regelmäßige temporäre Ausstellungen an dieser Stelle bilden.Wie berichtet möchte der Fotograf Kai Wiedenhöfer bei diesem Kunstprojekt Bilder von Mauern zeigen, die weltweit Menschen trennen. Er wollte diese Idee bereits 2008 verwirklichen. Damals gab es erregte Diskussionen, vor allem deshalb, weil Wiedenhöfer einen besonderen Fokus auf die Grenzbefestigungen zwischen Israel und Palästina legte. Die Mauer dort in irgendeine Beziehung zur Berliner Mauer zu setzen, stieß auf heftige Kritik.

Aufnahmen aus Israel hat der Fotograf auch dieses Mal wieder in seinem Repertoire. Dazu Bilder unter anderem von den betonierten Demarkationslinien in Bagdad und Belfast, zwischen Nord- und Südkorea oder die 3000 Kilometer lange Befestigung entlang der Südgrenze der USA zu Mexiko. Die Fotos werden nicht interpretiert, sondern sollen für sich sprechen, erklärte die Kuratorin Adrienne Goehler bei der erneuten Präsentation vor kurzem im Kulturausschuss.

Genau das bezweifelt aber weiterhin die SPD-Fraktion, die Wiedenhöfer beim israelischen Grenzzaun einen neutralen Blickwinkel absprach. Er nehme hier vor allem die Sichtweise der Palästinenser ein.

Für die Grünen ist das jetzt überarbeitete Konzept dagegen eine gute Basis, um diese Ausstellung jetzt stattfinden zu lassen. Und vor allem ist ihnen wichtig, dass die Spreeseite der East Side Gallery jetzt möglichst schnell ebenfalls künstlerisch genutzt wird. Denn die Betonsegmente dort sind inzwischen mit zahlreichen Graffiti-Tags versehen.

Durch Wall on Wall und weitere Kunstaktionen werde auch, wie verlangt, die Mauer nicht beschädigt, erklärt die Bündnispartei. Wiedenhöfer werde seine Bilder mit Tapetenkleister aufkleben. Erste Versuche hätten gezeigt, dass das ohne Probleme möglich ist.

Über den Antrag soll jetzt im Kulturausschuss weiter beraten werden.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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