Auf dem SEZ-Gelände sollen Studentenwohnungen entstehen

Sind die Tage des einst beliebten Sport- und Erholungszentrums gezählt? | Foto: Frey
  • Sind die Tage des einst beliebten Sport- und Erholungszentrums gezählt?
  • Foto: Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Friedrichshain. Das Sport- und Erholungszentrum (SEZ) an der Landsberger Allee soll abgerissen werden. Diese Ankündigung von Eigentümer Rainer Löhnitz gibt es seit Sommer. Jetzt bestätigte dessen Sohn Charles im Stadtplanungsausschuss entsprechende Pläne.

Nach Angaben von Löhnitz Junior existiert die Idee, statt des alten Gebäudes einen Neubau zu erstellen. Dort soll es im Keller sowie im Erdgeschoss erneut Möglichkeiten der Sportnutzung geben. In den folgenden Etagen seien dagegen Wohnungen vorgesehen. "Vor allem für Studenten, die derzeit in Berlin kaum eine bezahlbare Bleibe finden." Möglich wären auch weitere Angebote, etwa im Bereich Gesundheit.

Einen Abriss könnte der Bezirk kaum verhindern. Man könnte nur darauf bestehen, dass der Neubau in demselben Grundriss erstellt wird, wie das bisherige Gebäude. Das sei so vorgesehen, sagt Charles Löhnitz.

Er bekräftigte außerdem, dass auch die beiden zuvor gestellten Bauvoranfragen weiter verfolgt werden. Sie beziehen sich auf den Bau eines Platzes für Campingwagen sowie die Umwandlung des Brückengebäudes auf dem SEZ-Gelände in ein Hostel. Beide Anfragen wurden im Sommer vom damaligen Bürgermeister Dr. Franz Schulz (B 90/Grüne) abschlägig beschieden. Sie liegen jetzt bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Gibt es auch dort eine Abfuhr, kommt es wahrscheinlich zu einer Entscheidung vor Gericht. Die Pläne liegen den meisten Bezirksverordneten schwer im Magen. Unterschiedliche Ansichten gibt es allerdings, wie damit umgegangen werden soll.

Die SPD-Fraktion will prüfen lassen, ob das Gebäude in die Denkmalschutzliste des Landes Berlin aufgenommen werden könnte. Andere Redner, auch Baustadtrat Hans Panhoff (B 90/Grüne), verwiesen bei diesem Vorgehen auf Risiken und Nebenwirkungen. Es bestehe zumindest die Gefahr, dass dann das SEZ nicht mehr bespielt und eine Investitionsruine werde.

Zusätzliche Nahrung erhielten solche Befürchtungen durch die Aussagen von Charles Löhnitz. Der 1981 eingeweihte Bau sei unter heutigen Gegebenheiten nicht rentabel zu führen, erklärte er. Vor allem wegen der mangelnden Energieeffizienz. Die Betriebskosten hätten sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. "Sie haben aber auch schon vor zehn Jahren gewusst, wie das Haus beschaffen ist", konterte der SPD-Bezirksverordnete Max Putzer. "Außerdem vergessen Sie zu erwähnen, dass sie das Haus damals für den symbolischen Preis von einem Euro bekommen haben."

Unterstützung fand der Eigentümer wiederum beim Stadtrat. "Nach meinem Eindruck hat Herr Löhnitz versucht, das SEZ weiter zu entwickeln. Er stößt aber an Grenzen. Zumal er sich nicht verschulden, sondern Investitionen nur aus den laufenden Einnahmen finanzieren will." Zwar war diese Stellungnahme noch keine eindeutige Entscheidung pro Abriss, sie schloss diese Möglichkeit aber bewusst nicht aus. Zumal Panhoff noch erklärte, etwaige Neubaupläne müssten dann Teil eines breiten Bürgerbeteiligungsverfahrens werden.

Gleichzeitig wurde der Denkmalschutz-Vorstoß auf Antrag der Linkspartei erst einmal vertagt. Gleiches passierte mit der Forderung der Piraten, auf dem Gelände ein Freibad einzurichten.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 127× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 109× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 186× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 575× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.