Institution in Gefahr: Was wird aus dem Café Sibylle?

Das Café Sibylle ist mehr als ein Lokal. Und das nicht nur wegen seines markanten Namenszugs. | Foto: Thomas Frey
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Es passiert selten, dass die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) einen Tagesordnungspunkt nichtöffentlich behandelt. Am 28. Februar war das der Fall. Es ging um drei Anfragen zur Zukunft des Cafés Sibylle. Die steht auf der Kippe.

Das Café an der Karl-Marx-Allee ist eine Institution. Auch als Erinnerungs-, Veranstaltungs- und Ausstellungsort. Es wird bisher von der Krea GmbH betrieben, die Untermieter der Räume ist. Als Hauptmieter zeichnet der Bildungsträger BUF. Eigentümer ist die Predac Immobilien.

Der Untermietvertrag läuft zum 31. März aus, die BUF will ihn nicht verlängern. Es habe immer wieder Unstimmigkeiten gegeben, war unter der Hand zu hören. Eine Neuausschreibung und Vergabe an einen anderen Nutzer wäre das Ziel gewesen.

Dazu passt allerdings nicht unbedingt das Angebot einer Vertragsverlängerung vom November 2017. Als Bedingung für einen neuen fünfjährigen Kontrakt wurde dabei neben einer möglichen "moderaten" Mieterhöhung vor allem kurzfristig eine einmalige "Spende" von 50 000 Euro an die BUF verlangt. Auch in der nichtöffentlichen BVV-Sitzung spielte diese Forderung eine Rolle und soll von einigen Bezirksverordneten als "Erpressung" gewertet worden sein.

Warum sie gestellt wurde, das kann mittlerweile nachvollzogen werden, denn die BUF hat inzwischen einen Insolvenzantrag gestellt. Was die Frage nach der Zukunft des Cafés Sibylle nicht einfacher macht.

Um die ging es auch bei den drei Anfragen von Linkspartei, SPD und CDU, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit gestellt werden mussten. Es gebe Gespräche über eine Lösung, ließ nach Angaben von Teilnehmern Stadtrat Knut Mildner-Spindler (Linke) verlauten. Neben dem Erhalt insgesamt steht dabei der Fortbestand der Ausstellung zur Geschichte der Stalinallee in den Räumen besonders im Fokus.

Nicht nur über sie ist der Bezirk zumindest indirekt involviert. Er ist auch Beteiligter einer sogenannten Rahmenvereinbarung, die zwischen ihm, der Predac und der BUF zum Café Sibylle abgeschlossen wurde.

Wie es weitergeht, muss jetzt schnell entschieden werden. Die bisherigen Mitarbeiter haben bereits ihre Kündigung erhalten.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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