Ines Pavlou feiert zehnjähriges Bestehen des Kinderladens Amitola

Als Laden für Kinderbekleidung hat das Amitola einst begonnen. Bald kamen weitere Angebote hinzu. | Foto: Thomas Frey
3Bilder
  • Als Laden für Kinderbekleidung hat das Amitola einst begonnen. Bald kamen weitere Angebote hinzu.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Friedrichshain. Sie begann 2007 mit einem Laden an der Gärtnerstraße, zwei Jahre später folgte der Umzug in die Krossener Straße 35. Dort betreibt Ines Pavlou seither den Kinderladen und das Café Amitola.

Das Geschäft ist eine Institution im Kiez. Am 6. Mai feiert das Amitola seinen zehnten Geburtstag. Anlass für eine Bestandsaufnahme im Gespräch mit Berliner-Woche-Reporter Thomas Frey.

Wie würden Sie Ihre persönliche Situation beschreiben?

Ines Pavlou: Ich bin ganz zufrieden. Was nicht bedeutet, dass alles problemlos ist. Wir sind inzwischen das einzige Kindercafé, das in dieser Gegend überlebt hat. Dafür gibt es Gründe.

Verdrängung durch Mietsteigerungen oder gleich Kündigungen?

Ines Pavlou: Auch. Für entscheidender halte ich aber etwas anderes, was ich auch erlebe. Geschäfte wie meines werden oft als Sozialeinrichtungen wahrgenommen. Toll, dass es da einen Indoor-Spielplatz gibt. Beim Bestellen von Speisen und Getränken halten sich einige leider immer noch sehr zurück. Manche bringen sogar ihr Wasser selbst mit. Aber wir sind erst einmal ein Betrieb, der Geld verdienen muss.

Das scheint aber trotzdem zu gelingen...

Ines Pavlou: ...wegen der anderen Angeboten. Vor allem dem Verkauf von Kinderbekleidung, außerdem Workshops, wie der Keramik-Malwerkstatt oder Veranstaltungen. Von der Gastronomie allein könnte ich nicht leben. Aber gerade hier habe ich einige Mitarbeiter. Speziell auch in Richtung Inklusion.

Sie sind schon mehrfach ausgezeichnet worden, weil Sie Menschen mit Behinderungen oder ohne Schulabschluss einstellen. Wie viele sind es derzeit?

Ines Pavlou: Mehr als die Hälfte meiner aktuell acht Beschäftigten. Wir sind hier wieder beim gleichen Punkt. Soziale Verantwortung funktioniert vor allem, wenn es dafür auch eine wirtschaftliche Basis gibt. Was manche Leute aber nicht verstehen. Ich habe schon Kommentare bekommen, die mir unterstellen, in meinen Augen leuchten die Dollarzeichen.

Wie sehen Sie die Zukunft? Auch vor dem Hintergrund zahlreicher Geschäftsaufgaben im Kiez?

Ines Pavlou: Ich glaube nicht, dass das allein mit den höheren Mieten zu tun hat. Manchmal lag es auch daran, dass ein Laden zu wenig Umsatz gemacht hat. Schwierig wird es allerdings, wenn sich danach immer mehr eine gastronomische Monostruktur ausbreitet. Ich habe in dieser Richtung großes Glück. Natürlich ist meine Miete auch ziemlich üppig, aber die Eigentümerin denkt nicht in den Kategorien eines noch größeren Profits.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 240× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 202× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 115× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 233× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.566× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.