Geschichte bekommt neuen Schliff: Militärhistorisches Museum soll saniert werden

Blick ins Museum während einer Ausstellungseröffnung. | Foto: Christian Schindler
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Gatow. Das Militärhistorische Museum auf dem Flugplatz Gatow soll saniert werden. Das hat das Bundesverteidigungsministerium bestätigt. Bis Ende 2017 soll ein Konzept vorliegen.

Der Sanierungsbedarf des Militärhistorischen Museums auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes Gatow ist erheblich. Seit 22 Jahren nagt der Zahn der Zeit nicht nur an der Gebäudesubstanz. Auch die rund 120 ausgestellten Flugzeuge und Hubschrauber müssen restauriert werden. Denn viele von ihnen stehen aus Platzmangel draußen im Freien. Über eine Sanierung des Museums wird darum schon länger nachgedacht.

Jetzt aber hat das Bundesverteidigungsministerium die Pläne bestätigt. Der Spandauer Bundestagsabgeordnete Swen Schulz (SPD) hatte nachgefragt. Danach sollen die Gebäude mit Hangars, Hallen und Tower saniert und das Museum modernisiert werden. Auch ein neues Eingangsgebäude mit Museumsshop und Gastronomie ist geplant. „Das ist eine gute Nachricht“, kommentiert Swen Schulz die angekündigte Investition. „Denn das Museum ist nicht nur ein Anziehungspunkt für viele Besucher, sondern es geht vor allem um die seriöse Darstellung der Militärhistorie.“ Die Sanierung und das Museumskonzept sollten Bundeswehr und Ministerium aber mit dem Bezirk, Anwohnern und engagierten Gruppen wie der Jugendgeschichtswerkstatt gemeinsam erarbeiten, mahnt der Bundespolitiker an.

Feinkonzept muss auch Wirtschaftlichkeit bescheinigen

Zu den Plänen lässt Staatssekretär Gerd Hoofe in seiner Antwort allerdings nur wenig Konkretes durchblicken. Um Ausstellungs- und Depotkapazitäten möglichst effizient zu nutzen, müsse zunächst ein Feinkonzept erarbeitet werden, das auch die Wirtschaftlichkeit und vorhandenen Ressourcen prüft. Bis Ende 2017 soll dieses Konzept vorliegen. Erst dann könne das Bundesministerium konkrete Angaben zum Zeitplan und den Kosten treffen. Es wird aber von mindestens zehn Jahren für die Sanierung und Modernisierung ausgegangen. Derweil soll eine Interimsausstellung geöffnet bleiben.

Das Luftwaffenmuseum der Bundeswehr wurde 1987 zunächst bei Hamburg gegründet. Nach 1990 erweiterten Bestände der aufgelösten NVA der DDR die Sammlung. 1995 zog das Museum dann auf den ehemaligen britischen Militärflugplatz Gatow. Seit 2010 gehört das Museum zum Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden. Das Museum zeichnet die Militärluftfahrt und Verteidigung zur Zeit des Kalten Krieges nach. In Hangar 3 wird der Luftkrieg in Deutschland seit 1884 behandelt, in Hangar 7 die Geschichte der Luftwaffe der Bundesrepublik. Im Tower-Gebäude ist die Geschichte des Gatower Flugplatzes ausgestellt. uk

Blick ins Museum während einer Ausstellungseröffnung. | Foto: Christian Schindler
Eines der ausgestellten Flugzeuge im Modell. | Foto: Christian Schindler
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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