Der Verein "Leben mit Tieren" hilft Senioren, Demenzkranken und Kindern

Viola Freidel und "Herr Müller" mit dem achtjährigen Noah aus der Kindertrauergruppe „Sonnenpfoten“. | Foto: P.R.
  • Viola Freidel und "Herr Müller" mit dem achtjährigen Noah aus der Kindertrauergruppe „Sonnenpfoten“.
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Berlin. Seit elf Jahren arbeitet Viola Freidel als Geschäftsführerin beim Verein "Leben mit Tieren" in Grunewald. Und genauso lange lebt "Herr Müller" bei ihr, ein weißer Pudel, sehr liebenswürdig und im Umgang mit Menschen bestens vertraut.

So wundert es nicht, dass er nicht nur die Mensch-Tier-Begegnungen meisterhaft beherrscht, sondern auch seine Artgenossen regelmäßig einarbeitet. "Als ich mich für ihn entschied, musste ein Name her, den sich jeder problemlos merken kann und so wurde aus dem weißen, flauschigen Etwas Herr Müller", erinnert sich Viola Freidel.

Eine gute Entscheidung, denn der Pudel nimmt nicht nur seit Langem regelmäßig an Besuchsdiensten erfolgreich teil, sondern führt auch anderen Vierbeinern seine Erfahrungen bei den Einsätzen vor. "Dieses Ehrenamt verbindet Menschen und Hunde auf ganz besondere Art und Weise, denn die Tiere sind häufig die Eintrittskarte zu den Menschen, insbesondere wenn eine demenzielle Erkrankung vorliegt", sagt die studierte Sozialpädagogin. "Die Hunde bringen ihnen Freude und Abwechslung in den Alltag, wenn soziale Kontakte fehlen oder nicht ausreichend vorhanden sind."

Die Mensch-Tier-Begegnungen finden sowohl in der häuslichen Umgebung der Senioren, aber auch in Pflegeheimen, Hospizen, Kitas und Schulen statt, wobei – je nach Einsatz – Streicheleinheiten, Spaziergänge sowie die Fütterung der Tiere zum Ablauf gehören oder aber der richtige Umgang mit Hunden vermittelt wird.

Eine Besonderheit ist außerdem die Kindertrauergruppe „Sonnenpfoten“, die sich auf dem Vereinsgelände in der Wallotstraße 6 regelmäßig trifft, wobei professionelle Trauerbegleiter Halb- und Vollwaisen im Alter von vier bis zwölf Jahren betreuen. "Die Kinder sollen im Garten miteinander und mit den Tieren spielen, gemeinsam zu Mittag essen und sich auch zurückziehen dürfen." Eine wichtige Arbeit, denn so bekommen traumatisierte Kinder wieder Lebensmut und gewinnen nicht selten Freunde fürs Leben.

3000 Stunden pro Jahr

Bei "Leben mit Tieren" sind zwischen 40 und 50 Teams (Mensch und Hund) aktiv und leisten in Berlin rund 3000 Besuchsstunden pro Jahr. "Aber wir suchen weiterhin Ehrenamtliche, die Freude am Umgang mit Menschen und entsprechendes Einfühlungsvermögen haben", sagt die Geschäftsführerin.

Die Hunde absolvieren vor ihrem ersten Einsatz einen Eignungstest und ihre Menschen eine Schulung. "Denn wir legen großen Wert darauf, dass sich Menschen und Tiere nicht überfordern, sondern dass sie sich wohlfühlen und sicher miteinander umgehen." Sowohl den Menschen als auch den Tieren steht dabei ein unterstützendes Team aus Tierärzten und Pädagoginnen zur Seite.

Mitmachen kann man im Verein auf vielfältige Weise, sei es als Hundehalter im Besuchsteam, mit einer Aufgabe in der Vereinsverwaltung oder bei der Gestaltung von diversen Einzelprojekten. P.R.

Weitere Information unter  70 17 79 53 und auf www.lebenmittieren.de.
Autor:

Pamela Raabe aus Charlottenburg

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