Neuer Klinikkonzern gegründet: Johannesstift und Paul-Gerhardt-Diakonie fusionieren

Das Evangelische Johannesstift hat rund 3500 Mitarbeiter, davon etwa 1230 in Vollzeit. | Foto: Ulrike Kiefert
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Das Evangelische Johannesstift und die Paul-Gerhardt-Diakonie haben sich zu einem Klinik-, Pflege- und Sozialkonzern zusammengeschlossen. Jobs soll die Fusion nicht kosten.

Fusionsgerüchte gab es schon länger. Jetzt aber haben das Evangelische Johannesstift in Spandau und die Berliner Paul-Gerhardt-Diakonie ernst gemacht. Die beiden kirchlichen Träger sind zum wohl größten diakonischen Gesundheits- und Sozialunternehmen in Berlin fusioniert.

Dafür haben beide Unternehmen eine gemeinnützige Aktiengesellschaft gegründet. Alleiniger Aktionär der Paul Gerhardt Diakonie gAG wird die Stiftung Evangelisches Johannesstift sein. Auch alle Tochtergesellschaften des Johannesstifts arbeiten unter dem Dach der gAG zusammen. Mit in die Fusion bringen das Johannesstift und die Gerhardt-Diakonie einen Jahresumsatz von rund 580 Millionen Euro. Besiegelt wurde die Mega-Hochzeit Ende Januar mit einem feierlichen Gottesdienst im Französischen Dom.

Angebote ergänzen sich durch Fusion ideal

Beide Fusionspartner arbeiten schon seit Jahren zusammen, obwohl beide Häuser unterschiedliche Schwerpunkte haben. Die Paul-Gerhardt-Diakonie ist vor allem im Klinikgeschäft tätig, das Evangelische Johannesstift in der Alten- und Behindertenhilfe. Genau das aber sehen beide Unternehmen als Vorteil. „Durch die Fusion ergänzen sich unsere Angebote ideal“, sagte Vorstandssprecher Martin von Essen vom Johannesstift. Und: „Wir wollen die diakonisch-soziale Angebotsstruktur im Nordosten Deutschlands erweitern und stärken, bestehende und neue Angebote passgenau anbieten und qualifizierte Fach- und Führungskräfte gewinnen.“ Als großes diakonisches Gesundheits- und Sozialunternehmen der Stadt und in Nordostdeutschland sei man Wettbewerbern gegenüber zudem stärker aufgestellt, so von Essen. Tatsächlich dürfte das ein Hauptmotiv der Fusion gewesen sein, denn die private Konkurrenz auf dem Markt wächst.

Fusionsbedingte Kündigungen der rund 8600 Mitarbeiter schlossen beide Unternehmen aus. „Im Gegenteil, wir brauchen mehr Fachkräfte“, sagte Andreas Arentzen, Personalvorstand im Johannesstift.

Mit der Fusion entsteht ein gemeinnütziger Klinikkonzern, der in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen mit zehn Krankenhäusern, rund 30 Einrichtungen zur Betreuung älterer Menschen und mehr als 40 in der Jugendarbeit vertreten ist. Außerdem gibt es zahlreiche Angebote für Menschen mit Behinderung, Inklusionsbetriebe, Hospizarbeit, zwei Akademien zur Ausbildung, Angebote zur Personalentwicklung und -vermittlung. Nach einem Namen für das neue Unternehmen wird noch gesucht.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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