1000 Wohnungen entstehen im neuen Quartier „Mittenmang“ an der Lehrter Straße

Diagonal versetzt: Die Wohnblöcke des neuen Quartiers an der Lehrter Straße schließen eine alte Lücke zwischen den Straßenenden. | Foto: Groth-Gruppe
  • Diagonal versetzt: Die Wohnblöcke des neuen Quartiers an der Lehrter Straße schließen eine alte Lücke zwischen den Straßenenden.
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Moabit. Berlinerisch-salopp auf „Mittenmang“ hat die Groth-Gruppe ihr neues Wohnbauprojekt an der Lehrter Straße getauft. Am 22. Juni war Grundsteinlegung.

Auf einem 3,7 Hektar großen Gelände, auf dem sich bis 1952 das Bahnbetriebswerk des Lehrter Bahnhofs befand und das nach dem Mauerbau in Vergessenheit geriet, soll bis Ende 2018 ein neues Stadtquartier mit rund 1000 Miet- und Eigentumswohnungen entstehen. Berlins Baulöwe Groth nimmt dafür 250 Millionen Euro in die Hand. Der Entwurf stammt vom deutsch-amerikanischen Architekturbüro Sauerbruch und Hutton.

Zur Grundsteinlegung schickte Bausenator Andreas Geisel (SPD) seinen Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup. Der lobte das bei diesem Projekt angewandte Modell der kooperativen Baulandentwicklung des Berliner Senats, Wohnraum für alle gesellschaftlichen Schichten bereitzustellen, als „passende Antwort auf den durch das anhaltende Bevölkerungswachstum entstandenen Nachfragedruck auf dem Wohnungsmarkt, gerade im innerstädtischen Bereich“.

Laut jüngsten Recherchen des TV-Magazins „Panorama“ schafft privater Wohnungsbau so gut wie keine bezahlbaren Mietwohnungen. Als „bezahlbar“ gilt eine Nettokaltmiete, für die ein Haushalt nicht mehr als 30 Prozent seines verfügbaren Nettoeinkommens aufbringen muss. „In Berlin kommt für einen Single, der 2300 Euro verdient, sogar nur jede 40. private Neubauwohnung infrage“, so Panorama.

Mietpreise wurden bei der Grundsteinlegung für „Mittenmang“ jedoch erstmal nicht genannt. Die geförderten 158 Mietwohnungen mit Größen zwischen 45 und 104 Quadratmetern übernimmt an der Lehrter Straße die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Degewo. Deren Vorstand Christoph Beck sagt: „Es ist von herausragender Bedeutung für die Entwicklung der Stadt, dass es gerade in zentralen Lagen gelingt, Quartiere zu errichten, die sich einerseits gut in die vorhandenen Kieze einfügen und andererseits durchmischten und bezahlbaren Wohnraum für alle Berlinerinnen und Berlinern schaffen.“

Geplant sind neben den Degewo-Wohnungen 255 Eigentumswohnungen, 344 freifinanzierte Mietwohnungen sowie rund 300 Mikroappartements und eine Kita mit 80 Plätzen. Die Bebauung erfolgt versetzt und diagonal zur Lehrter Straße und zur neuen Europa-City. Im Zentrum des neuen Quartiers mit seinen rautenförmigen Innenhöfen entsteht ein neuer Stadtplatz, den Läden für die Nahversorgung und Gaststätten säumen.

Für den zuständigen Bezirksstadtrat Carsten Spallek (CDU) ist es wichtig, dass das Wohnungsbauprojekt die Lücke zwischen den „sehr unterschiedlich geprägten Enden der Straße“ schließe und dabei die soziale Mischung und architektonische Vielfalt erhalte. Auf jeden Fall, so ließ sich der Geschäftsführer der Groth-Gruppe, Klaus Groth, vernehmen, gehöre das Areal rund um den Hauptbahnhof „zu den interessantesten Lagen, die Berlin zu bieten hat“. KEN

Weitere Informationen auf www.mittenmang-wohnen.de.
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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