Erinnerungen an das Kriegsende 1945: Heimatkundler suchen weiter nach Zeitzeugen
Spandau. Der Aufruf der Heimatkundlichen Vereinigung Spandau zum Thema „Kriegsende in Spandau“ am 17. Juni 2015 war erfolgreich: 20 Zeitzeugen meldeten sich bei den Heimatkundlern.
„Die Menschen, die sich bei uns gemeldet haben, kommen aus allen Bereichen“, sagte der Erste Vorsitzende der Heimatkundlichen Vereinigung Spandau, Karl-Heinz Bannasch am 1. Juli auf Nachfrage des Spandauer Volksblatts. Sowohl Soldaten als auch Zivilisten, darunter auch Anwohner der Zitadelle, meldeten sich, die das Kriegsende in der Zitadellenstadt erlebt haben. Am selben Tag erhielt Bannasch das Tagebuch eines längst verstorbenen Spandauers, das dieser über die letzten Kriegstage geschrieben und ausdrücklich „für meinen Sohn“ aufbewahrt hatte. Dieser ist heute 93 Jahre alt.
„Wir werden diese Zeitzeugenberichte sorgfältig aufarbeiten“, sagt Bannasch. Dazu haben sich die Heimatkundler mit renommierten Historikern zusammengetan, an deren Spitze der langjährige Landeskonservator von Berlin, Prof. Dr. Helmut Engel steht. Die Berichte der Zeitzeugen werden untereinander, aber auch mit vorhanden Dokumenten abgeglichen. Im September sollen erste Ergebnisse vorgelegt werden.
Aus den bisher bekannt gewordenen Berichten wird deutlich, dass schon vor dem 1. Mai 1945 russische Soldaten in Spandau anwesend waren. Zugleich scheint es auch noch Kämpfe gegeben zu haben. So berichtet ein Zeitzeuge von SS-Panzern, die über die Heerstraße auf dem Weg nach Spandau waren.
Die Heimatkundliche Vereinigung Spandau ist nach wie vor an Erinnerungen von Zeitzeugen an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Spandau interessiert. Sie ist immer dienstags und donnerstags in der Zeit von 10 bis 14 Uhr erreichbar unter 334 62 70. CS
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